19.02.2014
Datenschutz
Merkel will europäisches Datennetz
Autor: Markus Weber
Foto: www.bundeskanzlerin.de, Laurence Chaperon
Bundeskanzlerin Merkel denkt über die Einrichtung eines europäischen Kommunikationsnetzes nach, das beispielsweise den E-Mail-Verkehr nicht mehr über den Atlantik umleitet.
E-Mails, Formulare und Web-Anfragen im Internet werden aufgrund der dezentralen Struktur des Netzes in vielen Fällen um den halben Globus geschickt, bevor sie beim Empfänger ankommen. Wenn also die E-Mail eines deutschen Nutzers erst einmal über den Atlantik zu Servern an der US-amerikanischen Ostküste geleitet wird, werden Spähaktionen der hiesigen Geheimdienste erleichtert. Diesem Verfahren will Angela Merkel auf europäischer Ebene einen Riegel vorschieben: Die Bundeskanzlerin denkt laut über ein innereuropäisches Kommunikationsnetz nach, das den Datenverkehr auf Länder der EU beschränken und damit vor neugierigen Augen und Ohren jenseits des großen Teichs verbergen soll.
Wie Merkel in ihrem wöchentlichen Podcast berichtet, will sie das Thema während ihres am Mittwoch stattfindenden Treffen mit dem französischen Staatspräsidenten Francois Hollande erörtern. Merkel betont, dass der Datenschutz auf europäischer Ebene verstärkt werden müsse und dass an einem länderübergreifenden Standard in Form einer Datenschutzverordnung gearbeitet werde. Doch die Verhandlungen gestalten sich laut Merkel schwierig, da die Länder der EU über stark unterschiedliche Datenschutzgesetze verfügen. Dies mache die Länder mit niedrigen Anforderungen an den Schutz persönlicher Daten zu bevorzugten Standorten für Anbieter wie Google oder Facebook.
Fazit
Frankreich und Deutschland tun sich zusammen, um einen Plan für ein rein europäisches Netzwerk zu schmieden – ob ein solcher europäischer Online-Separatismus mit der globalen, dezentralen Struktur des Internet in Einklang zu bringen ist, steht in den Sternen. Und man darf die Frage stellen: Selbst wenn die USA bei der Abwicklung des hiesigen Datenverkehrs außen vor bleibt, wie ist es dann um den Schutz der Bürger gegen Abhöraktionen europäischer Organisationen bestellt?
Cyberbedrohungen überall
IT-Sicherheit unter der Lupe
Cybersecurity ist essentiell in der IT-Planung, doch Prioritätenkonflikte und die Vielfalt der Aufgaben limitieren oft die Umsetzung. Das größte Sicherheitsrisiko bleibt der Mensch.
>>
Sponsored Post
Passwörter - versteckte Kostenfalle für Unternehmen?
Passwörter spielen für die Sicherheit vieler Unternehmen eine wichtige Rolle. Allerdings können sie auch einen erheblichen Kostenpunkt darstellen. Von unzähligen Stunden, die Ihr Service Desk mit Passwort-Resets und dem Entsperren von Konten verbringt, bis hin zu den enormen Kosten, die durch Cyberangriffe entstehen - Kurzum: Passwörter kosten Ihrem Unternehmen Geld.
>>
KI als Sicherheitsrisiko
Auch Kriminelle mögen KI – Pure Storage kommentiert Stand der Cybersicherheit
Man kann nicht über den Zustand der Sicherheit sprechen, ohne über künstliche Intelligenz zu reden. Genauso wie KI den Menschen und Unternehmen mehr Möglichkeiten gibt, ermöglicht sie den Kriminellen, ihre Angriffe auszuweiten.
>>
Tracking
Cookie-Banner nerven immer mehr Web-User
Zwei Drittel der Internet-Nutzer wollen sich laut neuer BITKOM-Studie mit Cookie- und Tracking-Einstellungen am liebsten überhaupt nicht beschäftigen.
>>