17.04.2013
Datenschnüffler
Big Brother Award vergeben
Autor: Michael Rupp
Foto: bba.de
Mit dem Big Brother Award – dem Negativpreis für das Bespitzeln von Bürgern – wurden in diesem Jahr neben Apple, Google und der Deutsche Post auch die Bundespolizei ausgezeichnet.
Die Gewinner des diesjährigen Big Brother Awards , dem „Oscar für Datenkraken“, stehen fest: Apple, Google, Deutsche Post, Bundespolizei sowie die Ministerpräsidenten der deutschen Bundesländer wurden dafür ausgezeichnet, in besonderer Weise und nachhaltig die Privatsphäre von Personen zu beeinträchtigen oder Dritten persönliche Daten zugänglich gemacht zu haben. Die Preisträger im Einzelnen sind:
Kategorie Arbeitswelt: Apple Retail Germany für die umfassende Videoüberwachung auch von Pausenräumen der Beschäftigten in den Apple Stores in Deutschland.
Globales Datensammeln: Google, weil das Unternehmen unter dem Deckmantel einer Suchmaschine und mit Gratisdiensten wie Maps, Docs und Youtube auf Schritt und Tritt Echtzeitdaten über alles und jeden sammelt und Menschen für Werbezwecke kategorisiert.
Wirtschaft: Deutsche Post Adress GmbH, die Adress- und Umzugsdaten von Millionen Menschen feststellt und an zahlende Kunden weitergibt.
Behörden & Verwaltung: Bundespolizei für Polizeikontrollen, bei denen Personen aufgrund ihres äußeren Erscheinungsbildes gezielt aus einer Menschenmenge herausgegriffen werden, um ihre Personalien festzustellen und sie zu überprüfen.
Politik: Ministerpräsidenten der 16 deutschen Bundesländer für die Einrichtung des Gemeinsamen Beitragsservice von ARD, ZDF und Deutschlandradio als Nachfolger der GEZ.
Die Big Brother Awards bringen „die Feinde des Datenschutzes dorthin, wo sie nicht sein wollen: Im Scheinwerferlicht der Öffentlichkeit.“ Ziel der Preisverleihung ist es, „Datendieben auf die Finger“ zu klopfen und Bürger über die Eingriffe in die Privatsphäre zu informieren.
Fazit
Privatsphäre und Datenschutz sind wichtige Bürgerrechte. Die Initiatoren halten mit dem Big Brother Award nicht nur den Datensammlern, sondern auch den Betroffenen den Spiegel vor.
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