20.12.2017
Privacy-Add-ons
Die besten Datenschutz-Tools für den Browser
Autor: Stefan Bordel
Phototom / fotolia
Ein internationales Forscherteam hat die Leistungsfähigkeit von Datenschutz-Tools für Internet-Browser untersucht. Während viele Anti-Tracking-Erweiterung einen deutlichen Mehrwert liefern, entpuppen sich andere als Schlangenöl.
Über Cookies, Evercookies, Canvas Fingerprinting & Co. lässt sich das Surfverhalten von Internet-Nutzern präzise verfolgen. Schutz vor diesen Spionagemethoden versprechen diverse Anti-Tracking-Tools, die als Add-on im Webbrowser zum Einsatz kommen. Wie nun allerdings aus den Untersuchungen eines internationales Forscherteam hervorgeht, schützen nicht alle dieser Datenschutz-Lösungen den Anwender gleichermaßen zuverlässig.
In ihrer Studie vergleichen Johan Mazel (National Institute of Informatics / JFLI), Richard Garnier (ENSIMAG) und Kensuke Fukuda (National Institute of Informatics / Sokendai) insgesamt 14 Datenschutz-Tools in verschiedenen Konfigurationen miteinander. Mit dabei die bekannten Erweiterungen NoScript, Ghostery, uBlock Origin, Disconnect, und AdBlock Plus. Für den Vergleich zogen die Forscher die Tausend meist genutzten Webseiten laut Alexa-Ranking heran und untersuchten das Tracking-Verhalten von den besuchten Webseiten selbst sowie von Drittanbietern.
Top-Ergebnisse für Request Policy Continued und NoScript
Auf das First-Party-Tracking der Webseiten selbst haben die installierten Datenschutz-Tools meist keinen Einfluss, wie die Untersuchung ergab. Lediglich NoScript habe aufgrund seines aggressiven Aufbaus hier einen deutlichen Nutzen, da Javascript im Internet weit verbreitet ist. Beim Third-Party-Tracking sorgen Request Policy Continued und NoScript für den höchsten Schutz, die Add-ons blockieren 96 beziehungsweise 87 Prozent an HTTP-Anfragen von Drittanbietern. Allerdings leidet bei beiden Erweiterung in der Praxis oftmals die Seitendarstellung aufgrund der aggressiven Eingriffe.
Einen guten Kompromiss zwischen Praxistauglichkeit und Datenschutz liefern den Experten zufolge die Tools Ghostery und uBlock Origin. Sie reduzieren die Anzahl der HTTP-Requests von Drittanbietern um 58 und 55 Prozent. Um diese Werte zu erreichen, muss Ghostery jedoch konfiguriert werden, was für unerfahrene Benutzer schwierig ist. AdBlock Plus bietet nach einer entsprechenden Konfiguration ebenfalls gute Leistungen, allerdings fällt hier die CPU- und Speicherbelastung wesentlich höher aus.
So gut wie keinen Tracking-Schutz bieten hingegen die Tools Decentraleyes, WOT (Web of Trust) und die DoNotTrack-Einstellung im Browser selbst.
In einer abschließenden Beurteilung halten die Experten fest, dass zuverlässig Blocklisten nur umständlich zu pflegen sind. Daher sieht das Trio Datenschutz-Lösungen mit heuristischen Methoden (Privacy Badger oder MyTrackingChoices) und automatischen Blacklists für die Zukunft besser gewappnet. Die Studie des Forscher-Trios ist frei als PDF erhältlich.
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