30.01.2020
Cloud-Strategie der Bundesregierung
SAP-Chef hinterfragt Ziele der Europa-Cloud Gaia X
Autor: dpa
gotphotos / shutterstock.com
SAP-Chef Christian Klein steht der geplanten Europa-Cloud Gaia X skeptisch gegenüber. Das Projekt sei ausschließlich auf Datenspeicherung ausgelegt, wie jedoch abseits davon Einnahmen generiert werden sollen, sei noch nicht klar.
Der Chef von Europas größtem Softwarehersteller SAP, Christian Klein, hat die Cloud-Strategie der Bundesregierung kritisiert. Das langfristige Ziel des vor allem von Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) vorangetriebenen europäischen Cloud-Netzwerks Gaia-X sei ihm noch nicht klar, sagte Klein der Deutschen Presse-Agentur in Walldorf. Er ergänzte: "Die Frage ist doch: Wie will ich abseits der reinen Datenspeicherung mit so einer Cloud Geld verdienen?" Diese Frage sei noch immer offen.
Die prinzipielle Idee der Initiative, Daten in Europa nach hiesigen Datenschutzstandards zu sichern, sei gut. "Aber genau das ist heute schon möglich. Viele große Unternehmen haben heute schon mächtige Rechenzentren in Europa und in Deutschland, wo genau das gemacht wird", betonte der Co-Vorstandschef des vom Börsenwert her zurzeit wertvollsten deutschen Unternehmens, das selbst im Cloud-Geschäft aktiv ist und auf steigende Umsätze in diesem Segment hofft.
Ihm fehle daher eine "Idee für den nächsten Schritt". Klein fragte: "Soll das Projekt darauf abzielen, den öffentlichen Sektor oder den Gesundheitssektor zu digitalisieren und abzusichern, dass die Daten in der EU bleiben und mit dem höchsten Sicherheitsstandard geschützt werden?" Dinge wie diese seien bisher nicht beantwortet worden.
Gaia X als Alternative zu US-Angeboten
Das von Deutschland und Frankreich vorangetriebene Projekt einer europäischen Daten-Infrastruktur als Alternative zu US-Internetriesen war im Oktober gestartet. Das Netzwerk Gaia-X soll nach den Vorstellungen der Bundesregierung Ende 2020 online gehen und im Kern dafür sorgen, dass Daten in Europa "sicher und vertrauensvoll verfügbar gemacht, zusammengeführt und geteilt werden können", wie es in einem Papier des Wirtschaftsministeriums und beteiligter Akteure geheißen hatte.
Das Ökosystem auf Basis von Gaia-X soll nicht nur eine vernetzte Dateninfrastruktur schaffen, sondern auch den Anwendern eine Garantie der Datennutzungskontrolle bieten. Außerdem soll über definierte IT-Schnittstellen die Integration verschiedener Cloud-Angebote möglich sein. Praktische Fragen wie Kosten, Finanzierung oder Bedarf an Software-Entwicklern sind aber nicht beantwortet.
Cloud Infrastructure
Oracle mit neuen KI-Funktionen für Sales, Marketing und Kundenservice
Neue KI-Funktionen in Oracle Cloud CX sollen Marketingspezialisten, Verkäufern und Servicemitarbeitern helfen, die Kundenzufriedenheit zu verbessern, die Produktivität zu steigern und die Geschäftszyklen zu beschleunigen.
>>
Schellerer Ausbau
Hessen, OXG und Vodafone schließen Partnerschaft für Glasfaser
Vodafone und OXG starten gemeinsam mit dem Land Hessen eine umfangreiche Ausbau-Offensive für schnelles Internet. Bis 2030 wollen die Unternehmen Glasfaser-Anschlüsse für bis zu 520.000 Haushalte bauen.
>>
Nach der Unify-Übernahme
Mitels kombinierte Portfoliostrategie
Der UCC-Spezialist Mitel bereinigt nach der Unify-Übernahme sein Portfolio – und möchte sich auf die Bereiche Hybrid Cloud-Anwendungen, Integrationsmöglichkeiten in vertikalen Branchen sowie auf den DECT-Bereich konzentrieren.
>>
Umweltschutz
Netcloud erhält ISO 14001 Zertifizierung für Umweltmanagement
Das Schweizer ICT-Unternehmen Netcloud hat sich erstmalig im Rahmen eines Audits nach ISO 14001 zertifizieren lassen. Die ISO-Zertifizierung erkennt an wenn Unternehmen sich nachhaltigen Geschäftspraktiken verpflichten.
>>