19.09.2013
Microsoft-Software
Wohl über 100.000 Raubkopien entdeckt
Autor: Markus Weber
Foto: Microsoft
Ermittlungsbehörden im Auftrag der Staatsanwaltschaft Halle haben 18 Objekte von PC Fritz in Berlin und Halle untersucht und dabei über 100.000 Datenträger sichergestellt.
Unter Federführung der Schwerpunktstaatsanwaltschaft für Organisierte Kriminalität in Halle haben rund 100 Beamte der Zollfahndungsämter Dresden und Berlin-Brandenburg zahlreiche Geschäfts- und Lagerräume der Firma pcfritz.de onlinestore GmbH (PC Fritz) sowie Privatwohnungen von Tatverdächtigen in Berlin und Halle durchsucht. PC Fritz steht im Verdacht, in großem Stil Raubkopien von Windows 7 als Originale ausgegeben und verkauft zu haben. Dem Zugriff gingen monatelange Ermittlungen von Microsoft und der zuständigen Schwerpunktstaatsanwaltschaft in Halle voraus. Zuletzt wurden hunderte Postsendungen an Kunden von PC Fritz sichergestellt. Auch diese beschlagnahmten Produkte werden nun untersucht.
Nach Angaben der Ermittlungsbehörden wurden insgesamt 18 verschiedene Objekte durchsucht und einer ersten Schätzung zufolge über 100.000 verdächtige Datenträger mit Microsoft Computerprogrammen sichergestellt, die nun auf ihre Echtheit überprüft werden. Die Firma PC Fritz war ins Visier der Ermittler geraten, nachdem Microsoft zahlreiche von PC Fritz verkaufte Datenträger als Raubkopien identifiziert und daraufhin Strafanzeige erstattet hatte. Viele Händler hatten Microsoft in den letzten Monaten kontaktiert und sich über die verdächtigen Angebote von PC Fritz beschwert.
Die gefälschten Datenträger sind Sicherungskopien nachempfunden, die der Computerhersteller Dell zuweilen PCs beifügt, auf denen das Betriebssystem Windows 7 legal vorinstalliert ist (sogenannte Reinstallations DVDs). Die Microsoft bereits vorliegenden Raubkopien wurden von PC Fritz mit einer eigenen Verpackung und einem ebenfalls gefälschten Echtheitszertifikat versehen und zu weit unter dem Marktpreis liegenden Konditionen vertrieben. Woher die Fälschungen kommen, ist noch nicht geklärt.
Neben dem Schaden für Kunden und Händler belaufen sich die wirtschaftlichen Einbußen bei Microsoft ersten Schätzungen zufolge auf einen siebenstelligen Betrag. Microsoft war durch Kundeneinsendungen auf die gefälschte Software aufmerksam geworden, ermittelte zunächst selbst gegen die Beschuldigten und erstattete Strafanzeige.
Fazit
Selbst wenn man Software in vermeintlichen seriösen Online-Shops erwirbt, kann man eine Raubkopie angedreht bekommen. Also, Augen auf beim Software-Kauf.
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