Widerrufsrecht belastet Unternehmen

27 Prozent der befragten Unternehmen geben an, die zurückgesandte Ware verliere 30 Prozent und mehr an Wert. Besonders betroffen seien Gegenstände, die nur für den einmaligen Gebrauch bestimmt seien, etwa Tauf- oder Abendkleider und Zelte. Hygieneartikel wie Lippenstifte oder Piercing-Schmuck sei häufig nicht mehr wiederzuverkaufen. 20,5 Prozent der Befragten Ladenbesitzer geben an, die zurückgesandte Ware sei nicht mehr verwendbar. Martin Wansleben, Hauptgeschäftsführer des DIHK, sagt: "Zum Teil sehen sich die Händler gezwungen, bestimmte Produkte aus ihren Verkaufssortimenten ganz herauszunehmen." Die Kosten für diesen Missbrauch tragen die Händler und die Verbraucher selbst, da die Händler den Schaden bereits in die Preiskalkulation einbeziehen.

War es den Händlern bislang noch möglich, in gravierenden Fällen Ersatz für beschädigt zurückgesandte Ware zu fordern, könnte auch diese Regelung bald kippen. Der europäische Gerichtshof für Menschenrechte hält diese in Deutschland geltende Regelung für rechtswidrig.

Wansleben fordert daher von der Bundesregierung, sich in Brüssel dafür einzusetzen, einen umfassenden Wertersatz in der zugrundeliegenden EU-Richtlinie zu verankern. Er unterstütze das Bestreben des Justizministeriums, das sich derzeit dafür einsetzt, den Wertersatz in veränderter Form beizubehalten. "Fakt scheint jedoch, dass es in jedem Fall eine weitere Verschlechterung für die Onlineshop-Betreiber geben wird", befürchtet Wansleben.

In der Erhebung befragten die Initiatoren 385 Betreiber von Online-Shops. Die Ergebnisse der Umfrage finden sich im PDF-Format auf den //www.dihk.de/inhalt/download/umfrage_widerrufsrecht.pdf:Webseiten des DIHK.