27.11.2017
Europäische Datenschutzgrundverordnung
SAP-Anwender schieben DSGVO-Umsetzung auf
Autor: Luca Perler
ArtHead / Shutterstock.com
Eine Umfrage unter Mitgliedern der DSAG hat ergeben, dass knapp die Hälfte von ihnen noch keine Roadmap zur Umsetzung der EU-DSGVO erstellt hat. Viele wünschen sich dabei Unterstützung von SAP.
Am 25. Mai 2018 geht die zweijährige Übergangsfrist zur Umsetzung der EU-Datenschutzgrundverordnung zu Ende. Unternehmen müssen dann der neuen Richtlinie entsprechen und deren Anforderungen ausreichend und nachweisbar berücksichtigen.
Der DSAG-Geschäftsführer Mario Günter sieht den Grund dafür in den zahlreichen noch zu klärenden Fragen – zumal es aktuell noch keine Rechtsprechung zur EU-DSGVO gebe. Daher sei zu befürchten, dass viele Unternehmen auf den letzten Drücker anfingen, die Vorgaben umzusetzen, schreibt die DSAG in einer Pressemitteilung.
Wenig zuversichtlich trotz Investitionen
Immerhin hat laut der DSAG-Auswertung jede fünfte unter den befragten Firmen zusätzliches Geld in die Umsetzung des neuen Datenschutzgesetzes investiert. Mehr als die Hälfte der Unternehmen, die dafür in die Tasche griffen, steckten das Geld in die IT-Beratung. 40 Prozent der Befragten investierten in die Non-IT-Beratung. Der Rest gab es für IT-Lizenzen, Hardware, Datenschutz-Software oder Personal aus.
Dennoch sind offenbar nur wenige der Befragten (39 Prozent) zuversichtlich, dass ihr Unternehmen es schafft, sich bis zum Stichtag entsprechend aufzustellen. Günter überrascht dies nicht: "Mit 99 Artikeln und 173 Erwägungsgründen, die alle beachtet werden müssen, braucht die EU-Datenschutz-Grundverordnung einfach eine lange Vorbereitungszeit." Eine einjährige Projektdauer sei bei der Umsetzung normal.
Anwender fordern Unterstützung von SAP
Bei der Umsetzung der EU-DSGVO sind nur rund 11 Prozent der Befragten mit der Unterstützung von SAP zufrieden. 72 Prozent sind mit der Unterstützung, die das deutsche Software-Haus im SAP-System bietet, mäßig oder gar nicht zufrieden. Laut Angaben der DSAG erhoffen sie sich einerseits bessere Unterstützung bezogen auf die Softwarelösungen, detailliertere Informationen zu den SAP-Standardtools sowie ein klares Statement, welche Unterstützung von SAP zu erwarten ist. Gefordert werden zudem Datenschutz-Leitfäden, um die SAP-Systeme der Anwender konform zu machen.
"Wir brauchen Klarheit, welche Möglichkeiten unsere Mitglieder haben, die gesetzlichen Forderungen umzusetzen. Dass wir wenige Monate vor Ende der Übergangsfrist noch Klärungsbedarf mit SAP haben, ist nicht zufriedenstellend. Die Zeit drängt und wir brauchen nun rasch eine einfach umsetzbare und kostenfreie Lösung", wird Gerhard Göttert, der innerhalb des DSAG-Vorstands für das Thema EU-DSGVO verantwortlich ist, in der Mitteilung zitiert. Der Ansicht, dass die Zeit langsam knapp wird, ist auch Mario Günter: "Unternehmen, die noch nicht aktiv geworden sind, sollten das schnellstmöglich nachholen", rät der Geschäftsleiter der DSAG.
Bad News
Game macht Fake News spielerisch erkennbar
Wissenschaftler der Universität Uppsala haben ihr Online-Spiel "Bad News" erfolgreich an 516 Schülern getestet. Es soll helfen, manipulative Techniken in Social-Media-Posts zu erkennen.
>>
Huawei Roadshow 2024
Technologie auf Rädern - der Show-Truck von Huawei ist unterwegs
Die Huawei Europe Enterprise Roadshow läuft dieses Jahr unter dem Thema "Digital & Green: Accelerate Industrial Intelligence". Im Show-Truck zeigt das Unternehmen neueste Produkte und Lösungen. Ziel ist es, Kunden und Partner zusammenzubringen.
>>
Nach der Unify-Übernahme
Mitels kombinierte Portfoliostrategie
Der UCC-Spezialist Mitel bereinigt nach der Unify-Übernahme sein Portfolio – und möchte sich auf die Bereiche Hybrid Cloud-Anwendungen, Integrationsmöglichkeiten in vertikalen Branchen sowie auf den DECT-Bereich konzentrieren.
>>
Tools
GitLab Duo Chat mit KI-Chat-Unterstützung
Der DevSecOps-Plattform-Anbieter GitLab führt den GitLab Duo Chat ein. Dieses Tool integriert Künstliche Intelligenz in die DevSecOps-Workflows.
>>