03.02.2011
Business-IT
Internet-Adressen werden knapp - IPv6 kommt
Autor: Dorothee Chlumsky
Spätestens Ende des Jahres wird die IANA alle IP-Adressen vergeben haben. Der neue Standard IPv6 schafft Abhilfe - bei der Umstellung hinkt Europa allerdings hinterher.
Da IPv6-Adressen nicht mit dem bislang verwendeten IPv4-Standard kompatibel sind, müssen elektronische Geräte IPv6-fähig sein, um mit den neuen Adressen umgehen zu können. Der Branchenverband Bitkom kritisiert in diesem Zusammenhang den schleppenden Umstieg: "Europa hinkt bei der Umstellung auf IPv6 Asien und Amerika hinterher", sagte der Präsident des Verbandes, Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer.
In Regionen mit starkem wirtschaftlichem Wachstum sei die Nachfrage nach IP-Adressen besonders hoch, dort würden die IPv4-Adressen schnell verbraucht sein. In der Folge werden diese Länder früh auf IPv6 umsteigen. Das birgt Probleme für die Verständigung: "Wenn europäische Unternehmen noch den alten Standard nutzen, die Kunden in Asien ihre Systeme und Netze aber schon auf IPv6 umgestellt haben, dann können sie nicht mehr reibungslos über das Web kommunizieren", sagte Scheer.
In Deutschland habe der Bund bereits IPv6-Adressblöcke für sich reserviert. Gegenüber der Privatwirtschaft seien die Bundesbehörden in Deutschland bei der Umstellung weiter. Am 6. Juni soll ein Feldtest zu IPv6 stattfinden. Viele Große Webseiten lassen sich an diesem Tag auch über IPv6 ansprechen.
Wer neue Hard- und Software kauft, sollte darauf achten, dass sie in der Lage ist, mit dem IPv6-Protokoll umzugehen.
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