09.02.2017
Aktie rutscht
Infineons Wolfspeed-Übernahme droht zu scheitern
Autor: dpa
US-Behörden sehen die geplante Übernahme des Halbleiterspezialisten Wolfspeed durch den Infineon-Konzern kritisch. Der Kauf stelle ein Risiko für die nationale Sicherheit dar.
Die millionenschwere Übernahme des Halbleiterspezialisten Wolfspeed durch den Chipkonzern Infineon droht am Widerstand der US-Behörden zu scheitern. Der Genehmigungsausschuss der US-Regierung habe die Unternehmen informiert, dass der geplante Kauf ein Risiko für die nationale Sicherheit darstelle, teilte Infineon mit. Die Münchner hatten sich im Juli 2016 mit dem US-Konzern Cree auf die Übernahme von dessen Sparte für Verbindungshalbleiter geeinigt.
Die Infineon-Aktie verlor am Mittag fast vier Prozent. Wenn der Deal platze, drohe Infineon eine niedrigere Auslastung seiner Produktion für Halbleiter-Grundplatten (Wafer) mit 300 Millimeter Durchmesser, schrieb Branchenexperte Francois Meunier von der US-Bank Morgan Stanley. Infineon fertigt die Wafer in dieser Größe vor allem in der Fabrik in Dresden. Dazu hatte Infineon am Standort mehrere Hundert Millionen Euro investiert.
Der Kaufpreis sollte sich auf 850 Millionen Dollar (795 Mio Euro) belaufen. Nun bestehe jedoch ein "substanzielles Risiko", dass die geplante Übernahme nicht in der vereinbarten Form vollzogen werden könnte, erklärte Infineon. Man wolle sich aber weiter bemühen, Lösungen zu finden, um die Bedenken ausräumen zu können. Der Konzern hatte 2014 bereits den US-Konkurrenten International Rectifier für rund drei Milliarden Dollar geschluckt.
Infineon plant jährliches Wachstum um 20 Prozent
Infineon verspricht sich viel, falls die Übernahme gelingt. Bis 2020 soll das Geschäft jährlich um rund 20 Prozent wachsen. Wolfspeed ist Spezialist für neuartige Chips auf Basis der Grundstoffe Siliziumkarbid und Galliumnitrid. Gegenüber heutigen meist auf Siliziumbasis gefertigten Halbleitern bieten diese nach Angaben des Dax-Konzerns eine höhere Effizienz über weniger Energieverlust und höhere Schaltfrequenzen. Damit gelten die Technologien als geeignet für neue Anwendungen rund um Elektromobilität und Mobilfunk. Die zukünftige Ladetechnik von Elektroautos und der kommende Mobilfunkstandard 5G für die Vernetzung von Milliarden Geräten sind Beispiele.
An der US-Aufsichtsbehörde für ausländische Investitionen in den USA (CFIUS) hängen viele Deals. Die Regulierer blockierten etwa den Verkauf der LED-Bauteilesparte des niederländischen Philips-Konzerns nach China. Im Fall der Übernahme des deutschen Spezialmaschinenbauers Aixtron durch chinesische Investoren riet die Behörde Ex-US-Präsident Barack Obama, dem Deal keine Freigabe zu erteilen - was dieser dann auch nicht tat. Beim Lichtkonzern Osram hängt der Verkauf des angestammten Lampengeschäfts nach China ebenfalls noch an einer ausstehenden Genehmigung durch die CFIUS.
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