08.04.2021
Globale Steuerreform
G20 verlängern Schuldenmoratorium
Autor: dpa
Jakub Krechowicz / shutterstock.com
Eine globale Mindeststeuer für international tätige Konzerne sowie eine Digitalsteuer, durch die unter anderem die GAFA-Unternehmen nicht nur im Land des Firmenstammsitzes zur Kasse gebeten werden. Darauf scheint die globale Lösung im Steuerstreit hinauszulaufen.
Die führenden Wirtschaftsnationen (G20) nehmen Kurs auf eine weltweite Steuerreform noch in diesem Sommer. "Ich bin so zuversichtlich wie schon lange nicht mehr", sagte Finanzminister Olaf Scholz (SPD) am Mittwoch nach Beratungen der Finanzminister der G20-Gruppe der führenden Industrie- und Schwellenländer. Im Sommer solle der Durchbruch gelingen. Auch Italiens Finanzminister Daniele Franco bekräftigte, eine Einigung bis Juli werde angepeilt. "Wir sehen eine Beschleunigung der Prozesse", sagte er in Rom. Die Finanzminister der G20 verständigten sich zudem auf eine weitere Unterstützung besonders armer Länder in der Corona-Pandemie.
Bei der geplanten globalen Steuerreform geht es um zwei Säulen: eine globale Mindeststeuer für international tätige Konzerne und eine Digitalsteuer, durch die Internet-Riesen wie Amazon, Google oder Apple nicht nur am Firmensitz, sondern auch dort Steuern zahlen, wo sie ihre Umsätze erzielen.
Scholz sagte, die neue US-Regierung unter Präsident Joe Biden habe deutlich gemacht, dass sie einen internationalen Steuer-Wettbewerb nicht mehr hinnehmen wolle. Eine Einigung wäre ein Durchbruch für eine fairere Steuergestaltung. Franco erklärte, bis zum nächsten Finanzministertreffen solle es Ergebnisse geben. Dieses Treffen ist derzeit für den 9. und 10. Juli in Venedig geplant.
Auch Amazon-Chef Jeff Bezos sprach sich für höhere Steuern aus. "Wir unterstützen eine Anhebung des Unternehmenssteuersatzes", erklärte er auf dem Blog seiner Firma. Der weltgrößte Onlinehändler steht seit langem wegen Steuervermeidung in der Kritik. US-Präsident Biden will höhere Unternehmenssteuern nutzen, um Teile eines billionenschweren Investitionsprogramms zu finanzieren. In dem Zusammenhang hatte US-Finanzministerin Janet Yellen einen globalen Mindeststeuersatz für Unternehmen gefordert.
Die Finanzminister der G20-Staaten kündigten zudem an, den ärmsten Ländern der Welt angesichts der anhaltenden Pandemie auch weiterhin einen Aufschub bei Zins- und Tilgungszahlungen zu geben. Das Schuldenmoratorium werde bis Jahresende verlängert, kündigte Scholz an. So sollen die Länder mehr Spielraum für Investitionen zur Bekämpfung der Corona-Krise bekommen. Der Aufschub allein reiche allerdings nicht aus, betonte der Vizekanzler. Nötig sei auch, manchen Ländern die Schulden zu erlassen. Dabei sollten private Gläubiger mindestens ebenso stark einbezogen werden wie die Gläubigerländer.
Außerdem solle der Internationale Währungsfonds (IWF) "schon bald" eine Finanzspritze bekommen. Angestrebt würden rund 650 Milliarden Dollar (aktuell etwa 552,7 Mrd Euro), sagte Scholz. Auch dieses Geld soll unter anderem Schwellen- und Entwicklungsländern mehr Spielräume zur wirtschaftlichen Erholung und Bekämpfung der Corona-Pandemie geben.
Die Entwicklungsorganisation One begrüßte beide Beschlüsse. Der Schuldenstopp gebe armen Ländern kurzfristig mehr Spielraum, sagte die Interims-Direktorin von One Deutschland, Karoline Lerche. "Sie sollten nicht vor der Entscheidung stehen müssen, entweder Schulden zurückzuzahlen oder Menschenleben zu retten." Letztlich sei die Vereinbarung aber nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Laut One profitieren 45 Länder von dem Schuldenmoratorium. Sie könnten nun weitere Rückzahlungen von 9,9 Milliarden US-Dollar stunden und das Geld für die Gesundheitssysteme und zur Unterstützung der heimischen Wirtschaft nutzen.
FTTH
Easybell vermarktet jetzt auch Glasfaseranschlüsse
Die Berliner Easybell vermarktet jetzt auch Glasfaseranschlüsse für Privat- und Geschäftskunden. Die FTTH-Anschlüsse kommen dabei von der Telekom.
>>
Google I/O 2024
Google Gemini ermöglicht mehr Funktionen und Individualität
Der große Star bei der diesjährigen Google-Entwicklerkonferenz I/O war Gemini. Die KI-Technologie hält Einzug in diverse Anwendungen und bietet neue Möglichkeiten bei der Entwicklung und Nutzung bekannter und neuer Google-Apps.
>>
Auf der Anga Com
AVM zeigt mit der FritzBox 5690 Pro sein neues Top-Modell
Der Berliner Hersteller AVM nutzt die Breitbandmesse Anga Com, um einige neue FritzBox-Modelle vorzustellen. Darunter sein neues Flaggschiff 5690 für den Glasfaser- und DSL-Anschluss. Es soll im Sommer auf den Markt kommen.
>>
Open Access
Plusnet und Deutsche Giganetz kooperieren
Die Deutsche Giganetz GmbH schließt sich der Open Access Plattform von Plusnet an. Durch die Kooperation kann Plusnet auf 500.000 Glasfaseranschlüsse in elf Bundesländern zugreifen.
>>