13.12.2018
82.000 offene Stellen
Fachkräftemangel in der IT-Branche spitzt sich zu
Autor: Alexandra Lindner
LanKogal / shutterstockk.com
Der Fachkräftemangel im IT-Bereich nimmt immer weiter zu. Oft scheitert es nicht unbedingt an den Qualifikationen und Kompetenzen der Bewerber, sondern an den überhöhten Gehaltsvorstellungen.
Der IT-Fachkräftemangel nimmt dramatisch zu. Im Jahr 2018 stieg der Anteil offener Stellen um 49 Prozent, wie der Digitalverband Bitkom schreibt. Durchschnittlich benötigen Unternehmen rund fünf Monate, um eine vakante IT-Stelle neu zu besetzen. Eine Verbesserung der Situation ist nicht in Sicht. Wahrscheinlicher ist, dass sie sich zuspitzt.
55.000 unbesetzten Stellen deutlich weniger. Der Bitkom-Umfrage zufolge beklagen rund 82 Prozent der Unternehmen einen Mangel an IT-Spezialisten.
In Deutschland sind gegenwärtig 82.000 IT-Jobs offen. Im Vorjahr waren es mit Über die Hälfte (59 Prozent) geht davon aus, dass sich der Fachkräftemangel zukünftig noch verschärfen wird. Neue Kräfte für IT-Stellen zu finden, dauere meist länger als die Besetzung in anderen Unternehmensbereichen. Der Mangel an IT-Profis ist in allen Branchen spürbar, so Bernhard Rohleder, Hauptgeschäftsführer des Bitkom.
"Auch in vielen klassischen Berufen steigen die Anforderungen an die Digitalkompetenz. Diese Entwicklung zeigt sich in der rasant wachsenden Zahl vakanter IT-Jobs", so Rohleder weiter. Im schlimmsten Fall könne der Fachkräftemangel zu einer ernst zu nehmenden Wachstumsbremse werden.
Besonders gefragt sind der Umfrage zufolge Software-Entwickler. Drei von zehn Unternehmen (29 Prozent) sind derzeit auf der Suche nach mindestens einem Programmierer. An zweiter Stelle stehen Projektmanager mit 17 Prozent, dicht gefolgt von Anwendungsbetreuer (13 Prozent). Ebenfalls händeringend gesucht werden Qualitätsmanager (9 Prozent) und Sicherheitsexperten (8 Prozent). IT-Berufe würden sich zunehmend ausdifferenzieren und damit entstünden auch stetig neue Berufsbilder, so Rohleder. Zu den neueren Profilen zählen etwa Data Scientists (7 Prozent) und Designer für VR (6 Prozent vakante Stellen).
Überhöhte Gehaltsvorstellungen der IT-Experten
Zwar sind fehlende Kompetenzen und Qualifikationen einer der Hauptgründe für den anhaltenden Fachkräftemangel. Aber auch beim Thema Gehalt gehen die Vorstellungen von Arbeitgeber und Bewerber oft weit auseinander. Durch die angespannte Situation auf dem Arbeitsmarkt wittern viele IT-Experten wohl ihre Chance, bei den Gehaltsverhandlungen relativ hoch zu greifen. Dreiviertel der Unternehmen gaben an, dass die jeweils geäußerten Gehaltsvorstellungen deutlich zu hoch seien. "Bei guter Qualifikation können sich [die Bewerber] den Job in der Regel aussuchen. Das führt dazu, dass gute Kandidaten für viele Unternehmen kaum bezahlbar sind - gerade für den Mittelstand und die öffentliche Hand", sagt Rohleder.
Am häufigsten schreiben die Unternehmen offene Stellen im Internet aus. Neun von zehn Firmen (92 Prozent) nutzen dafür die eigene Webseite. Auf Mund-zu-Mund-Propaganda sowie die Agentur für Arbeit verlassen sich rund 70 Prozent der Arbeitgeber. Nur etwa jedes zweite Unternehmen schaltet die Gesuchanzeigen auf den Plattformen von Online-Stellenbörsen oder Business-Netzwerken wie Xing und LinkedIn. Zunehmend wichtiger für das Recruiting werden laut der Umfrage Karrieremessen (61 Prozent) und Headhunter (54 Prozent).
Für die repräsentative Studie wurden über 800 Geschäftsführer sowie Personalverantwortliche in Unternehmen aller Branchen befragt.
HDE
Online-Handel - erstmals mehr als 50 Prozent Umsatz über Marktplätze
Online-Marktplätze werden immer bedeutender. Aktuelle Zahlen des HDE zeigen, dass 2023 über diese Plattformen erstmals mehr als die Hälfte der Online-Umsätze in Deutschland erwirtschaftet wurde.
>>
Bildrecherche
Nützliches Add-on gegen Fake-Bilder
Derzeit werden wieder viele Falschnachrichten verbreitet. Ein Add-on für Firefox, Chrome und Safari hilft, den Missbrauch alter Bilder aufzudecken.
>>
Wavehouse Campbell
Das Rechenzentrum aus dem 3D-Drucker
Ein Gebäude aus dem 3D-Drucker? Das ist inzwischen gar nicht mehr so ungewöhnlich. In Heidelberg ist allerdings ein ganzes Rechenzentrum auf diese Art gewachsen, derzeit das größte im 3D-Druck entstandene Gebäude in Europa.
>>
Motor der Digitalisierung
Virtuelle Doppelgänger
Digitale Zwillinge optimieren Prozesse, minimieren Ausfallzeiten und reduzieren Kosten. Es ist aber nicht trivial, sie in der Praxis aufzubauen.
>>