21.02.2018
Technologietage
DSAG plädiert für hybride SAP-Installationen
Autor: Mark Schröder
Bakhtiar Zein / Shutterstock.com
Die Cloud gilt als das zukünftige Liefermodell für Software. Geschäftskritische Anwendungen wie SAP werden heute häufig noch lokal betrieben – und in hybriden Szenarien mit der Cloud ergänzt.
Das deutsche Software-Unternehmen SAP möchte besser heute als morgen alle seine Kunden in die Cloud bringen. Einige folgten diesem Wunsch bisher schon, andere setzen nach wie vor auf On-Premises mit lokale Installationen von SAP-Produkten. Anlässlich der "Technologietage" in Stuttgart ermahnten Vertreter der Deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe (DSAG) den Hersteller, auf eine "Cloud-only"-Strategie zu verzichten. Zumindest temporär werde eine Zweigleisigkeit mit On-Premises-Lösungen unabdingbar bleiben.
An einer Medienkonferenz am Rande des Anlasses nannte DSAG-Technologievorstand Ralf Peters die hybriden Szenarien das "Modell der Zukunft". Die Kombination aus On-Premises und Cloud sei noch "über eine lange Zeit" die unternehmerische Realität. Ein Grund sei, dass durch die Digitalisierung neue Themen auf die Anwender zukommen. Im Rahmen dieser Projekte müssen neue Geschäftsprozesse immer schneller in die Realität umgesetzt werden. Klassische ERP-Systeme ließen sich nicht so rasch anpassen, wie es notwendig wäre. Darum spielten hybride Ansätze eine wichtige Rolle. Den Cloud-Lösungen komme dabei die Rolle zu, neue Lösungen mit wenig Aufwand integrieren zu können, ohne das bestehende Gesamtkonzept aufgegeben oder Haupt-Applikationen abgelöst werden müssten.
Software-Qualität muss stimmen
Die hybriden Installationen inklusive der Cloud-Nutzung seien nach den Worten Peters' aber nur dann adäquat umsetzbar, wenn eine Grundvoraussetzung gegeben ist: Die Qualität der Software muss stimmen. "IT-Lösungen können nur dann schnell und nutzbringend eingesetzt werden, wenn sie funktional vollständig und qualitativ hochwertig sind. Notwendige Nachbesserungen via Service-Paketen erzeugen oftmals einen Mehraufwand und damit einen Geschwindigkeitsverlust. Hier ist SAP weiterhin gefordert, die Qualitätsschraube noch etwas fester anzuziehen", sagte er.
SAPs Chief Technology Officer Björn Goerke stimmte der DSAG-Forderung nach hybriden Installationen grundsätzlich zu. "Mittlerweile drängen aber immer mehr Kunden in die Cloud", hielt er dagegen. Die Anzahl der Kunden und Partner auf "SAP Cloud Plattform" bezifferte er mit über 8.500. Die zugrundeliegende Transformation sei auch für SAP selbst nicht einfach, müssten sich der Hersteller doch von Lizenzgeschäft zum Mietmodell verändern.
Sowohl SAP als auch die in der DSAG zusammengeschlossenen Anwenderunternehmen treibt die Sorge um Fachkräfte respektive den Nachwuchs um. "Die Nachfrage nach Spezialisten ist hoch – und kann vom Markt kaum bedient werden", sagte Goerke. Der Hersteller sei sowohl mit dem Hochschulprogramm "SAP University" als auch an Schulen mit Hackathons präsent, um die Aus- und Weiterbildung zu fördern. DSAG-Vorstand Peters regte zusätzlich "Massive Open Online Courses" (MOOCs) für SAP-spezifische Themen an, mit denen eine große Anzahl interessierter Fachpersonen erreicht werden könnten.
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