03.04.2018
Flotter DNS mit Privacy-Fokus
Cloudflare startet DNS-Dienst 1.1.1.1
Autor: Alexandra Lindner
Maxx-Studio / shutterstock.com
Cloudflare startet in Kooperation mit APNIC den neuen DNS-Service 1.1.1.1. Dieser soll nicht nur schneller als bisherige Angebote sein, sondern auch die Privatsphäre der Nutzer in besonderem Maße schützen.
Der US-amerikanische Internet-Konzern Cloudflare bringt den neuen Domain Name System (DNS) Service 1.1.1.1 an den Start. Der Vorteil für den Nutzer liegt in der gesteigerten Geschwindigkeit sowie einer verbesserten Privatsphäre, so der Anbieter. Über den DNS-Dienst werden wie gewohnt Web-Anfragen einer bestimmten Webseite zugeordnet.
Der neue Dienst wurde in Zusammenarbeit mit dem im asiatisch-pazifischen Raum tätigen regionalen Internet-Registry-Dienst APNIC entwickelt. Der Name des Dienstes entspricht der Adresse 1.1.1.1.
Wird diese Ziffernfolge inklusive Punkte nun in die Adresszeile des Browser eingegeben, gelangt der Nutzer direkt auf eine Webseite des Anbieters mit weiteren Informationen zum Projekt. Laut Cloudflare bietet der neue Dienst im Vergleich zu ähnlichen Angeboten eine gesteigerte Geschwindigkeit.
Protokollieren des Onlineverhaltens
Problematisch hierbei ist der Schutz der Privatsphäre. Selbst wenn die Seiten zum Beispiel über den HTTPS-Standard verschlüsselt sind, kann der Anbieter des DNS-Services mitprotokollieren, welche Seiten aufgerufen werden. Manche Dienste verkaufen diese gesammelten Daten heimlich an werbetreibende Unternehmen.
Die Gefahr besteht aber nicht nur im unerwünschten Tracking. Nutzer, die gesteigerten Wert auf den Datenschutz legen, wie etwa Journalisten, Politiker und ähnliche Gruppen könnten mithilfe der DNS-Services ebenfalls ausgespäht und verfolgt werden. Außerdem ist es möglich, darüber verschiedene Inhalte zu zensieren. Eines der jüngeren Beispiel hierfür ist die Sperrung von Twitter in der Türkei, als darüber ein Online-Korruptionsskandal der Regierung enthüllt wurde.
Cloudflare verspricht nun mit seinem neu geschaffenen DNS-Service keine Protokolle über das Onlineverhalten der Nutzer zu speichern beziehungsweise die entsprechenden Daten binnen 24 Stunden wieder zu löschen. Die Daten sollen ausschließlich dazu verwendet werden, einen Missbrauch zu verhindern und Bugs zu beheben.
Bis auf die kurze Speicherzeit der Daten erwähnt Cloudflare keine weiteren Sicherheitsfeatures. Diesen Service bieten allerdings auch andere Unternehmen. Bereits Ende 2017 hat zum Beispiel die Global Cyber Alliance in Zusammenarbeit mit IBM und dem Packet Clearing House ein ganz ähnliches Projekt an den Start gebracht. Der freie DNS-Dienst trägt den Namen Quad9.
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