19.12.2017
Neue Kryptowährung MobileCoin
Signal-Entwickler bringt die Bitcoin-Alternative
Autor: Stefan Bordel
MobileCoin
Der Signal-Entwickler Moxie Marlinspike arbeitet an einer neuen Kryptowährung namens MobileCoin. Im Gegensatz zu Bitcoin, Ethereum und Co. soll seine Lösung mit Praxistauglichkeit punkten.
Blockchain-Technologie mit Mehrwert: Bislang sind Kryptowährung wie Bitcoin, Ethereum oder Litecoin nur äußerst begrenzt als Zahlungsmittel in der Praxis brauchbar. Das will Moxie Marlinspike, Gründer des verschlüsselten Messenger-Dienstes Signal, mit dem sogenannten MobileCoin ändern. Die neue Kryptowährung soll mit einem nutzerfreundlichen und universellen Aufbau überzeugen. Dieser sieht eine Integration der Kryptowährung in bestehende Messenger-Apps wie WhatsApp, den Facebook Messenger oder Signal vor.
In einem Whitepaper [PDF] beschreibt das MobileCoin-Team den Grundaufbau der Kryptowährung. So soll die Währung es Nutzern in der Praxis erlauben, Zahlungen direkt über Messenger-Dienste an andere Nutzer über den bestehenden Kontakt auf dem Smartphone zu tätigen. Hierfür sei lediglich die Installation einer entsprechenden MobileCoin-App und die Eingabe eines PINs erforderlich, um die Zahlung zu legitimieren. Die Transaktion werde innerhalb von wenigen Sekunden erfolgen, wodurch die Geldmittel direkt nach der Überweisung zur Verfügung stehen. Gleichzeitig sei der Kontostand sowie die Transaktionshistorie weder vom verwendeten Messenger-Service, noch von Dritten einsehbar.
MobileCoin: Knotenpunkte übernehmen Rechenlast
Technologisch verfolgt MobileCoin die Grundauffassung, dass nicht alle Clients in der Lage sind, direkt an einem P2P-Netzwerk zu partizipieren. So ist etwa die direkte Speicherung und Verarbeitung einer großen Blockchain auf Mobilgeräten in den meisten Fällen gar nicht möglich. Daher setzt MobileCoin auf einen föderativen Ansatz, bei dem große Knotenpunkt-Server (Nodes) die rechenintensiven Aufgaben für die Nutzer übernehmen. Gleichzeitig sind die Knoten so konzipiert, dass zu keiner Zeit der Kontostand oder die Transaktionshistorie des Anwenders einsehbar ist. Hierfür solle ein mehrschichtiges Sicherheitssystem sorgen.
Für die Absicherung der serverseitigen Schlüsselverwaltung kommt bei MobileCoin Intels SGX-Technologie (Software Guard Extensions) zum Einsatz. Dabei werden kritische Daten in geschützten Speicherbereichen (hardwareverschlüsselter RAM) abgelegt, die nicht einmal für privilegierte Prozesse beziehungsweise dem Serverbetreiber selbst zugänglich sind. Darüber hinaus setzt die Kryptowährung auf die einmalige Nutzung von Adressen und Signaturen, wodurch sich die Transaktionen innerhalb des MobileCoin-Netzes nicht einzelnen Anwendern zuordnen lassen.
Wie weit die Entwicklung der neuen Kryptowährung bereits fortgeschritten ist und wann MobileCoin final an den Start geht, ist aktuell nicht bekannt. Weitere Informationen stellt die MobileCoin-Webseite zur Verfügung.
Schellerer Ausbau
Hessen, OXG und Vodafone schließen Partnerschaft für Glasfaser
Vodafone und OXG starten gemeinsam mit dem Land Hessen eine umfangreiche Ausbau-Offensive für schnelles Internet. Bis 2030 wollen die Unternehmen Glasfaser-Anschlüsse für bis zu 520.000 Haushalte bauen.
>>
Letzte Hürde genommen
USB-C kommt als einheitlicher Ladestandard
Nach dem Bundestag hat auch der Bundesrat einer EU-Richtlinie zugestimmt, die USB-C als einheitlichen Anschluss zum Laden von Elektrogeräten festlegt.
>>
Autohersteller
Erstes Smartphone von Polestar
Autohersteller Polestar hat in China sein erstes Smartphone vorgestellt, das vor allem gut mit den Fahrzeugen des Herstellers zusammenarbeiten soll.
>>
Bad News
Game macht Fake News spielerisch erkennbar
Wissenschaftler der Universität Uppsala haben ihr Online-Spiel "Bad News" erfolgreich an 516 Schülern getestet. Es soll helfen, manipulative Techniken in Social-Media-Posts zu erkennen.
>>