Apple
14.04.2015
Smartwatch-Test
1. Teil: „Die Apple Watch im Hands-on“

Die Apple Watch im Hands-on

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Die Erwartungen an die Apple Watch sind hoch. Wir haben getestet, wie gut die Bedienung mit Krone und Touchscreen wirklich ist und ob Apple das Rad neu erfunden hat.
Die Vorzeichen sind vielversprechend: Knapp eine Million Vorbestellungen gingen in Cupertino für die neue Apple Watch ein – und das alleine in den USA und am ersten Wochenende nach Order-Start. Sie wird von Apple vorerst nur online vertrieben.
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Am 24. April 2015 ist der Verkaufsstart der Apple Watch. Die von den Fans sehnsüchtig erwartete smarte Uhr kostet zwischen 399 und 18.000 Euro. Der Akku soll bis zu 18 Stunden durchhalten.
Um die Uhr zu sehen und zu testen, musste man daher einen Termin im nächstgelegenen Apple-Store vereinbaren, wo man dann unter strenger Aufsicht zumindest die Haptik und einige Funktionen testen konnte. Wir nutzten die Gelegenheit und unterzogen die Apple Watch einem ersten Hands-on.
Wir bekamen abgesehen von der Luxus-Edition für 18.000 Euro alle Versionen präsentiert. Die Verarbeitung der Uhren ist absolut erstklassig. Das Gerät liegt angenehm auf der Haut, das Metallgehäuse schließt auf den Millimeter genau mit dem Display-Glas ab, das wie beim iPhone leicht zum Rand hin abfällt. Sowohl das Gummiarmband als auch die Edelstahl-Version machten einen guten Eindruck und dürften sich als langlebig erweisen.
Beim ersten Gerät am Arm lief ein Demomodus, der verschiedene Funktionen zeigte, so auch die sogenannten Taps. Apple hat nicht zu viel versprochen, denn wenn sich die Uhr darüber bemerkbar macht, etwa bei einer neuen Nachricht, fühlt es sich tatsächlich so an, also klopfe einem jemand mit dem Finger auf den Arm. Das hat so keiner. Durch die verschiedenen "Klopfzeichen" sind unterschiedliche Benachrichtigungen möglich, damit man weiß, ob nur ein neuer Facebook-Post eingetrudelt ist oder ob jemand anruft.
2. Teil: „Fazit: Beste Smartwatch, aber keine Revolution“

Fazit: Beste Smartwatch, aber keine Revolution

Bei der Bedienung hat Apple eine Revolution angekündigt – diese ist allerdings nur bedingt gelungen. Das Display reagiert zwar sehr schnell auf Touch- und Wischkommandos. Und auch "Force Touch" – das etwas kräftigere Drücken des Display-Glases für weitere Funktionen – geht nach kurzer Eingewöhnung intuitiv von der Hand. Im Test nur bedingt überzeugen konnte jedoch die Digitale Krone. Mit dieser zoomen Nutzer unter anderem in Ansichten oder blättern durch Menüs oder Mails; allerdings ist dabei etwas Fingerspitzengefühl nötig. Hinzu kommt, dass die Krone aufgrund der geringen Höhe der Uhr sehr nahe an der Haut liegt – die Steuerung mit zwei Fingern ist damit nicht immer einfach.
  • Apple Watch: Die wohl beste erhältliche Smartwatch, aber keine Revolution.
    Quelle:
    Apple
Das Display selbst ist ohne Tadel, auch wenn es nicht die von dem freundlichen Apple-Mitarbeiter im Store proklamierte Auflösung von 1.920 x 1.080 Bildpunkten erreicht, sondern nur 272 x 340 bei der 38-Millimeter-Version beziehungsweise 312 x 390 Bildpunkte bei der 42-Millimeter-Uhr.
Die Funktionen wie Pulsmessung, Datenübertragung sowie Apps konnten wir an den Demomodellen nicht ausreichend testen, um ein Urteil darüber fällen zu können. Diese Features werden wir in einem ausführlichen Test nachliefern, sobald das Testgerät von Apple vorliegt.
Vorläufiges Fazit: Die Apple Watch ist wohl die beste derzeit erhältliche Smart Watch, das Rad neu erfunden hat Apple aber damit nicht. Größter Kritikpunkt ist der überzogene Preis von mindestens 399 Euro, nicht zuletzt deshalb, weil die Uhr in spätestens einem Jahr hoffnungslos veraltet sein dürfte. Denn gerade in diesem Produktsegment schreitet die Entwicklung um ein vielfaches schneller voran als bei Smartphones. Hinzu kommt: Ohne ein iPhone ist die Apple Watch nutzlos, Samsung und Co. dürften in Kürze komplett autarke Uhren mit eigener SIM und einem größeren Funktionsumfang vorstellen. Apple muss hier also schnell nachlegen, wenn auch die nächste Apple Watch wieder ganz vorne mit dabei sein will.

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