25.07.2013
Chromecast
Googles Streaming-Stick für 35 Dollar
Autor: Michael Rupp
Foto: Google
Gerade mal 35 Dollar kostet der neue HDMI-Stick Chromecast fürs Video- und Musik-Streaming von Google. Speist man ihn mit einer URL, streamt er die betreffenden Inhalte direkt zum Fernseher.
Mit Chromecast hat Google einen neuen Streaming-Stick für Musik und Full-HD-Videoinhalte vorgestellt. Er kostet gerade mal 35 US-Dollar. Der Stick enthält einen Android-Mini-Rechner mit WLAN und HDMI und wird einfach an einen entsprechenden Fernseher angeschlossen, der damit zum Streaming-Empfänger wird (Video).
Chrome OS zum Einsatz. Abspielen lassen sich Web-Videos. Gedacht ist der Stick ausschließlich für Inhalte, die bereits online stehen, also Internet-Videos und Clips in sozialen Netzen wie Google Plus. Laut Google funktioniert die Wiedergabe zunächst mit den Diensten Youtube, Google Play Movies & TV, Google Play Music, Google Plus und Netflix. Zu haben ist der Streaming-Stick ab sofort in den USA, wann er nach Deutschland kommen wird, steht noch nicht fest.
Als Betriebssystem kommt Google Cast
Die Technik hinter dem Stick heißt Google Cast, ein neues Streaming-Verfahren. Dabei werden Online-Videoinhalte und Musik über das WLAN von Mobilgeräten mit Android (und iOS!) sowie von PCs mit Chrome-Browser an einen Google-Cast-Empfänger weitergeleitet, der dann für die eigentliche Wiedergabe zuständig ist. Es wird also nicht zwischen den vorhandenen Geräten kreuz und quer durchs Wohnzimmer gestreamt, vielmehr fungieren Smartphone und Tablet als eine Art Fernbedienung, die dem Chromecast-Stick lediglich sagt, was er abzuspielen hat. Zudem wird darüber die Wiedergabe mit Funktionen wie Play, Pause, Lautstärke und so weiter gesteuert. Weil das Smartphone oder Tablet selbst nichts streamt, kann es für andere Aufgaben und Apps verwendet oder abgeschaltet werden. Die Wiedergabesteuerung kann übrigens an mehreren Geräten erfolgen.
Keine Direktwiedergabe
Eine schmerzliche Einschränkung gegenüber den Streaming-Systemen AirPlay von Apple und dem Pendant von Samsung ist der Verzicht auf ein direktes Streamen vom Smartphone, Tablet und PC: Man kann also kein selbst aufgenommenes oder zuvor heruntergeladenes Video vom Smartphone-Speicher aus zum Chromecast-Stick senden. Das geht nur über den Online-Umweg, indem man die Inhalte etwa zunächst zu Google Plus lädt und dann von dort zum Chromecast-Stick streamt.
Verzichten muss man auch auf ein Screen Mirroring, wie es Apple und Samsung bieten. Damit lässt sich der Bildschirminhalt live zum Fernseher übertragen – etwa für Fotopräsentationen oder Spiele. Immerhin sollen sich in Chrome am PC geöffnete Browser-Tabs zum Fernseher übertragen und dort betrachten lassen.
Fazit
Mit einem Kampfpreis von 35 US-Dollar drängt Google auf den heimischen Fernseher. Die Technik wirkt trotz ihrer Beschränkungen durchdacht und erinnert stark an das bereits von Sonos beim Musik-Streaming eingesetzte Verfahren. Auf ein direktes Streamen vom Smartphone und Tablet aus hat Google wohl zugunsten der vielen leistungsschwachen Android-Endgeräte verzichtet.
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