20.08.2019
Android-Plattform
Google übermittelte jahrelang Daten an Netzbetreiber
Autor: Alexandra Lindner
quietbits / shutterstock.com
Google sammelte jahrelang Nutzerdaten in Bezug auf die mobile Netzabdeckung und Verbindungsqualität. Netzbetreibern standen die Informationen anonymisiert und kostenlos zur Verfügung. Damit soll jetzt allerdings Schluss sein.
Google stellte Netzbetreibern weltweit über zwei Jahre lang anonymisierte Daten von Android-Nutzern zur Verfügung. Dabei ging es vor allem um die Netzabdeckung, die Verbindungsqualität und dergleichen. Jetzt hat Google den Dienst jedoch eingestellt, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet.
Die Informationen standen den Netzbetreibern im Rahmen des Services Mobile Network Insights kostenlos zur Verfügung. Google bereitete die Daten laut Reuters in einer Art Karte grafisch auf und viele Anbieter verwendeten diese unter anderem zur Analyse, wo und in welchem Maße das Netz ausgebaut werden sollte.
Wie das Nachrichtenportal weiter schreibt, seien ausschließlich Daten von Anwendern verwendet worden, die der Übermittlung von Standortinformationen und Analysedaten zugestimmt hätten. Google habe die Daten so aggregiert, dass nur Informationen zum Netz beziehungsweise dessen Qualität an die Betreiber gingen. Es habe zu keiner Zeit die Möglichkeit bestanden, Rückschlüsse auf das verwendete Gerät oder das Nutzerverhalten zu gewinnen, so Reuters.
Einstellung des Dienstes wegen Datenschutzbedenken
Insider haben dem Nachrichtenportal mitgeteilt, dass vor allem die immer strenger werdenden Datenschutzbestimmungen wie unter anderem die EU-DSGVO Google dazu bewogen haben, den Service einzustellen. Der Konzern wurde erst Anfang 2019 in Frankreich zu einer millionenschweren Strafe aufgrund von Datenschutzvergehen verdonnert.
Die Google-Sprecherin Victoria Keugh bestätigte gegenüber Reuters die Einstellung des Dienstes, verwies jedoch auf eine Veränderung der "Produktprioritäten" des Unternehmens. Weitere Angaben habe sie nicht gemacht.
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