23.12.2021
Realsatire
App schützt gegen Tracking durch AirTags
Autor: Klaus Zellweger
PCtipp.ch
Kurz gesagt: Apple veröffentlicht eine Android-App, um Android-Anwender vor einem Apple-Produkt zu schützen. So weit sind wir also gekommen.
Die AirTags haben ein Problem: Im Gegensatz zu ähnlichen Tracker-Produkten funktionieren sie tatsächlich – und zwar hervorragend. Das schürt seit ihrer Vorstellung die Angst vor Stalking: Wird ein AirTag einer fremden Person untergejubelt, lässt sich diese bis vor die Haustür über Apples ‹Wo Ist›-Netzwerk tracken.
Apple versucht dieses Risiko ein wenig abzufedern. Ein lauwarmer Mechanismus sorgt dafür, dass sich ein AirTag bei einer fremden Person in der Umgebung meldet, wenn er sich bewegt und längere Zeit vom Besitzer getrennt ist. (Das «bewegt» ist wichtig, weil sich ein AirTag nicht bemerkbar macht, wenn er zuhause nur rumliegt, während das zugehörige iPhone auf Reisen ist.) In diesem Fall meldet das iPhone der verfolgten Person, dass sich seit einiger Zeit ein fremder AirTag in der Nähe befindet.
Android-Anwender sind hingegen den Schnüffeleien der Apple-Meute hilflos ausgeliefert. Denn ohne iPhone gibt der AirTag nur ein Piepsen von sich, das zuerst einmal richtig interpretiert werden muss.
So funktioniert’s
Dem soll die Android-App Tracker Detect von Apple (!) entgegenwirken. Sie scannt die Umgebung auf AirTags, die seit mindestens einer Viertelstunde von ihrem Besitzer getrennt sind. Der Scan dauert einen Moment und muss manuell gestartet werden; eine ständige Überprüfung im Hintergrund ist nicht möglich. Wird der Scanner fündig, kann die Zielperson die weisse Apple-Pille piepsen lassen, um sie aufzuspüren – allerdings nur, wenn sich der AirTag schon mindestens seit zehn Minuten in der Nähe befindet. Auf Wunsch wird eine Anleitung eingeblendet, wie man die Batterie entnehmen und den Spitzel unschädlich machen kann.
Zusammenfassung: Apple veröffentlicht eine App, die Android-Anwender installieren und manuell starten sollten, um herauszufinden, ob sie von einem Apple-Produkt heimlich verfolgt werden.
Ob das zum Lachen oder zum Weinen ist, hängt vermutlich davon ab, zu welcher Fraktion man gehört. Die App ist jedenfalls ab sofort in Englisch im Google Play Store erhältlich.
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