05.11.2022 01:03 Uhr

Augen auf :

So erkennen Sie falsche Webshops

Ein Beispiel für den Anfang: Hier sehen Sie die Webseite eines gefälschten Webshops. Hand aufs Herz, hätten Sie den Betrug erkannt?
Schlechtes Website-Design: Viele gefälschte Shops nehmen sich nicht die Zeit, die Webseite ordentlich zu kopieren. Oftmals werden nur einige wenige Design-Elemente wie Bilder übernommen und mit eigenen, schlecht gemachten Texten und Symbolen versehen.
Fehlerhafte Sprache: Hand in Hand mit schlechtem Design geht häufig die holprige Sprache. Sowohl auf deutschsprachigen als auch englischsprachigen Webshops verwenden Fälscher oft maschinell übersetzte Texte, die entsprechend holprig klingen. Für einen seriösen Webshop sollte korrekte Sprache eine Mindestanforderung sein.
Zu gute Angebote: Ist ein Angebot zu gut, um wahr zu sein, ist wahrscheinlich genau dies der Fall. Rabatte von mehr als 50 Prozent sind nur in sehr wenigen Branchen üblich (beispielsweise bei digitalen Games).
Verdächtige URL: Die Adresse sagt oftmals viel über eine Webseite aus. In diesem Fall dürfte der Fall klar sein. Sofern Herr Schmitt nicht einen illegalen Textilschmuggelring in seiner Garage betreibt, dürfte seine Webseite gehackt worden sein. Möglicherweise hat sich auch ein Krimineller die Domain "garage-schmitt.ch" unter den Nagel gerissen. Da die Garage Schmitt in jedem Fall keine Moncler-Waren verkauft, ist hier klar ein Fälscher am Werk.
Domain im Ausland registriert: Klarheit über die Domain können Sie sich auf who.is verschaffen. Dort sehen Sie, auf wen eine Domain registriert ist, inklusive einer Adresse. Ist der "supersichereonlineshop.de" in China registriert, handelt es sich wahrscheinlich nicht um ein deutsches Traditionsunternehmen. In diesem Fall ist die Adresse tatsächlich auf einen Herrn Schmitt zugelassen, was die Hacking-Vermutung weiter verstärkt.
Merkwürdige Whois-Daten: Auch wenn die Domain nicht in China zugelassen ist, gilt es, sie genau zu prüfen. Die Domain eines bekannten Onlineshops wird kaum auf eine Privatperson zugelassen sein. Bei Registrationen auf Unternehmen können Sie zudem die Firma genauer unter die Lupe nehmen.
Impressum: In Deutschland gilt eine Impressumspflicht für den "elektronischen Geschäftsverkehr". Das heißt, dass eine Webseite mit geschäftlichem Inhalt zwingend ein Impressum aufweisen muss. Viele gefälschte Shops verfügen über kein Impressum oder zeigen in jenem nur unbrauchbare, diffuse Daten an.
Mangelhafte Geschäftsbedingungen: Die allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGBs) eines Onlineshops sagen oftmals viel über einen Händler aus. Hier sind wiederum schlechte Sprache und diffuse Angaben ein Warnschild. In einigen Fällen fehlt sogar jegliche Spur von AGB, Versandinformationen oder ähnlichen Angaben.

Achtung: Gut geschriebene AGB machen einen Webshop nicht automatisch vertrauenswürdig. Einige Betrüger kopieren AGB-Texte von anderen Webseiten, um einen besseren Eindruck zu machen.
Keine gesicherte Verbindungen: Spätestens beim Checkout sollte die Verbindung eines Onlineshops entsprechend verschlüsselt sein. Sie erkennen eine verschlüsselte Verbindung am Schlosssymbol neben der URL und dem Protokoll "https". Shops, die nicht verschlüsseln, sind nicht vertrauenswürdig.
Verdächtige Bezahlmethoden: Ein seriöser Onlineshop bietet üblicherweise diverse Bezahlmethoden an. Gerade bei teuren Textilwaren sind sichere Transaktionen wichtig. Bietet ein Shop nur Kreditkartenzahlungen oder Banktransfers an, kann dies eine Warnflagge sein. Sichere Dienste wie PayPal sind oftmals eine bessere Variante.