Wie IT-Riesen zu ihren Namen kamen

Amazon-Firmengründer Jeff Bozos wollte angeblich einen Namen, der mit einem "A" beginnt. So würde der Online-Händler und mittlerweile auch Cloud-Anbieter immer weit oben in einer alphabetischen Liste erscheinen, was ihm hier gelungen ist. Kleine Brötchen wollte Bozos nie backen. Deshalb dachte er wohl, der mächtige Fluss in Südamerika sei ein passender Namensgeber.

Der englische Begriff für Brombeeren oder Schwarzbeeren war 1999 für die Gründer des kanadischen Smartphone-Herstellers BlackBerry so naheliegend, weil sie die Tastenform ihres ersten Gerätes an die schwarzen Steinfrüchte erinnerten.

Ursprünglich war Oracle der Codename für ein CIA-Projekt, das den Einsatz der Datenbanksprache SQL erleichtern sollte. Der Name entsprang der Hoffnung, über dieses Projekt, ähnlich wie von einem Orakel, auf alles eine Antwort zu finden. Danach wurde das eigene Unternehmen der am Projekt beteiligten Larry Ellison, Ed Oates und Bob Miner auf Oracle umbenannt.

Skype hieß zunächst "Sky Peer-To-Peer", daraus wurde "Skyper". Schließlich wurde das "r" noch gekürzt. Inzwischen gehört der kostenlose Chat-Dienst, der Videokonferenzen, IP-Telefonie, Instant-Messaging, Dateiübertragung und Screen-Sharing unterstützt, zu Microsoft.

Daniel Ek und Martin Lorentzon, die beiden Gründer des schwedischen Musikstreamingdienstes Spotify, saßen zusammen, um in einem Brainstorming einen Namen zu finden. Nachdem Ek eine Idee von Lorentzon falsch verstanden hatte und den Begriff via Google nicht fand, war der Firmenname gefunden. Etwas genervt über die Zufälligkeit des Namens, sagten die beiden danach, dass sich der Name aus den Begriffen "Spot" und "Identify" zusammensetzen lässt.

Yahoo, der erste IT-Weltkonzern mit einer Frau an der Spitze, verdankt seinen Namen einem Akronym aus "Yet Another Hierarchical Officious Oracle", was übersetzt so viel heißt wie "Noch ein hierarchisches, aufdringliches Orakel". Die beiden Firmengründer David Filo und Jerry Yang wollten ihr Unternehmen damit als "ungezogen, unverfälscht und ungehobelt" vermarkten, was eine Anlehnung an die rüden Yahoo-Menschen aus Jonathan Swifts Buchklassiker "Gullivers Reisen" nahelegt.

Das 1935 von einem japanischen Arzt und Mitstreitern gegründete Unternehmen Canon hieß ursprünglich "Seikikōgaku kenkyūsho", was soviel heißt wie "Labor für optische Präzisions-Instrumente". Da man schnell befand, dass damit keine weltweite Aufmerksamkeit zu erreichen sei, wurde noch im selben Jahr der Firmenname auf "Canon" geändert. Dieser ist abgeleitet von der buddhistischen Gottheit der Barmherzigkeit, die unter der Bezeichnung "Kwanon" bekannt ist.

Apple-Firmengründer Steve Jobs arbeitete vor seiner Tüftler-Zeit in einem Obstgarten. Das englische Wort für "Apfel" wurde gewählt, weil Jobs angeblich im Rückstand mit der Benennung seines Unternehmens war. An einem Morgen drohte er, das Unternehmen auf "Apple" zu taufen, wenn seine Kollegen bis Feierabend keinen besseren Namen nennen würden. Und so ist es ja bekanntlich auch gekommen. Der "Macintosh" ist übrigens nach der US-Apfelsorte "McIntosh" benannt.

"Totsuko", eine japanische Abkürzung für "Tokioter Kommunikationsindustrieunternehmen", wurde 1946 aus der Taufe gehoben. Der Name der japanischen Multimedia-Schmiede änderte sich 1958 in Sony, das abgeleitet sein soll vom Begriff "Sonus" - dem lateinischen Wort für Klang.

Der Internet-Riese Google erhielt seinen Namen inspiriert von "googol", einer mathematischen Zahl. Ausgeschrieben entspricht die Zahl einer 1 mit 100 Nullen.

Eigentlich wollten Bob Noyce und Gordon Moore ihr Unternehmen "Moore Noyce" nennen. Wie es der Zufall wollte, war der Name bereits von einer Hotelkette geschützt. So kamen sie auf "Integrated Electronics" und stampften die Wörter auf Intel ein.

Die Gründung von IBM geht zurück in Wildwest-Zeiten. 1896 wurde die "Tabulating Machine Company" gegründet. Damals wurden noch Lochkarten-Ausleser hergestellt. 1924 entschied man sich für einen moderneren Namen und kam auf "International Business Machines Corporation" - oder eben abgekürzt IBM.

"Systeme, Anwendungen und Produkte" - fünf ehemalige IBM-Mitarbeiter haben sich bei der Gründung von SAP für einen pragmatischen Namen entschieden und sind mit diesem zum größten europäischen Softwarekonzern geworden.

Der erste Firmenname - aus den Wörtern "Microcomputer" und "Software" abgeleitet - war "Micro-Soft". Der Bindestrich wurde von Bill Gates und Paul Allen allerdings ziemlich schnell entfernt. Im ersten Jahr setzte "Micro-Soft" 16.000 US-Dollar um. 2015 lag der Umsatz von Microsoft bei knapp 2.900 US-Dollar pro Sekunde. Das ergibt dann über 90 Milliarden US-Dollar im Jahr.

Oliver Samwers erstes Unternehmen war eine deutsche eBay-Variante, die unter dem Namen "alando" online ging. Internationales Zalando-Vorbild war für die Samwer-Brüder dann ein US-Shop namens "Zappos". Was lag also näher, als die beiden Namen kurzerhand miteinander zu verknüpfen? So wurde das "Z" von Zappos dann auch einfach vor das "alando" gesetzt.