10 Thesen für Cyber-Security in 20 Jahren

These 1: Wissen ist im Überfluss verfügbar

In 20 Jahren wird die richtige Ordnung der Daten wertvoll sein, die Strukturierung der Informationen – das ist nicht zuletzt das, was Big Data und Analytics befeuert. In Zukunft gilt es also vor allem, den Informations-Overload abzuwehren. Den größten Wert wird dann vielleicht der beste Filter haben.

These 2: Den ITler gibt es nicht mehr

Derzeit kann man ansatzweise noch IT-Security-Generalist sein, in 20 Jahren wird das nur noch sehr, sehr oberflächlich möglich sein. Spezialisierungen haben aber auch immer zur Folge, dass der Überblick verloren geht.

Vielleicht entsteht dafür der IT-Security-Orchestrierer als Spezialist, der die richtigen Spezialisten zusammen zu bringen.

These 3: Berufliche und private IT sind verschmolzen

Bereits heute wachsen die beiden Bereiche zusammen – das wird sich weiter verstärken. Aus Mitarbeiter-Sicht nimmt die persönliche Betroffenheit bei Angriffen zu, aus Unternehmenssicht erweitert sich die Angriffsfläche erheblich.

These 4: Der Daten-Raubbau hat den Daten-Rohstoff verdrängt

Schon heute tobt der Kampf zwischen der Nutzung von Daten als wertvollem Rohstoff einerseits und dem Datenschutz andererseits. Wo verläuft die Front in 20 Jahren?

Ich prognostiziere: Die Schlacht der Datenschützer ist dann (leider) endgültig geschlagen.

These 5: Freiheit wurde gegen Sicherheit getauscht

Staaten beanspruchen immer mehr Daten. Die Argumente sind eingängig. Gerechtigkeit bei Steuern beispielsweise oder Sicherheit, wenn es um die Vorratsdatenspeicherung oder Flugdaten geht. Wie wird der Preis aussehen?

These 6: Die Arbeit hat sich stark verändert

Aus dem Home Office wird das “Everywhere Mobile Office”. Aus der Trennung von internen und externen Mitarbeitern werden virtuelle Projektteams. Aus Bring-Your-Own-Device (BYOD) wird Use-Your-Own-Devices-Only (UYODO).

These 7: Angriffe wurden kommerzialisiert

Einzelne Hacker werden durch gut organisierte Banden oder gar staatliche Stellen überholt. Der Trend lautet “bigger weapons” – “persistent action”.

These 8: Die Produktion hat sich komplett gedreht

Aus IT-gestützter Produktion wird über Unternehmensgrenzen hinweg vernetzte Produktion. Aus vielfältiger Produktion wird individualisierte Produktion, zum Beispiel personal pharma, food, electronics.

These 9: Der Körper ist digital gewachsen

Aus technischen Hilfsmitteln werden technische körperliche Ergänzungen, zum Beispiel intelligente Prothesen, Chip-Implantate usw.

These 10: Daten werden nicht hinterlassen, sondern gewonnen

Aus Data Protection wird Data Management. Aus hinterlassenen Datenspuren wurden aktiv gewonnene Daten. Aus Passwörtern wird Biometrie. Aus dem Zugriff auf Daten wird Zugriff auf Dinge wie Produktionsanlagen, Häuser oder Fahrzeuge.