26.08.2016
Crossover
Windows-Tools in Android und Chrome OS nutzen
Autor: Stefan Bordel
Rose Carson / Shutterstock.com
Der Wine-Entwickler Codeweavers hat eine erste funktionale Vorabversion von Crossover für Android vorgestellt. Die Laufzeitumgebung ermöglicht den Einsatz von Windows-Programmen unter Android und Chrome-OS.
Bereits im Oktober vergangenen Jahres hatte Codeweavers mit der Ankündigung von Crossover für Android für Aufsehen gesorgt. Die Laufzeitumgebung soll das Ausführen von Windows-Programmen unter Android ermöglichen. Jetzt präsentiert die Software-Schmiede eine erste funktionstüchtige Vorabversion von Crossover, die sowohl unter Android wie auch unter Chrome OS lauffähig ist.
In einem Youtube-Video führt Codeweavers die Laufzeitumgebung auf einem Acer-Chromebook vor: Dem Hersteller gelang es, den Gaming-Client Steam auf dem Gerät zu installieren und darüber das Spiel Limbo auszuführen. Sämtliche Hardware-Komponenten des Chromebooks wie Lautsprecher, Tastatur und Touchpad werden von Crossover bei der Präsentation unterstützt. Sogar DirectX 9 soll die Software auf die Google-Systeme bringen.
Einzige Voraussetzung für Crossover ist ein Intel-Chipsatz, denn sämtliche Windows-Programme (abgesehen von den RT-Apps) wurden für die x86-Architektur entwickelt. Damit scheiden leider die meisten Android-Smartphones und -Tablets aufgrund ihrer ARM-Chips von vornherein aus. Bei Chromebooks haben sich hingegen kleine Intel-Prozessoren mittlerweile etabliert, die Mehrzahl der preisgünstigen Notebooks wird mit einem x86-Chipsatz ausgeliefert. Dank Tastatur und Touchpad eignen sich die Geräte ohnehin besser für den Einsatz von Windows-Tools, die oftmals nicht für eine Bedienung per Touchscreen optimiert sind.
Codeweavers will noch in diesem Monat die Vorabversion für Betatester freigeben. Wer an dem Preview-Programm teilnehmen möchte, muss sich auf der Hersteller-Webseite mit seiner Gmail-Adresse anmelden. Ein Google-Konto ist für die Teilnahme erforderlich, weil die Beta über den Play Store verteilt wird. Chromebook-Nutzer müssen über eines der "noch" wenigen Geräte verfügen, für die Google bereits seinen Play Store verteilt hat.
Über die finale Version von Crossover sollen Android und Chrome OS künftig Zugang zu einem riesigen Software-Pool erhalten. Vor allem der produktive Einsatz der kostengünstigen Systeme mit vollwertigen Office-Tools dürfte für viele Nutzer interessant sein. Am Knowhow des Herstellers sollte das Vorhaben jedenfalls nicht scheitern, besitzt Codeweavers doch mit der Entwicklung und Pflege von Wine und Crossover für Linux und Mac OS reichlich Erfahrung in diesem Gebiet.
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