Test
08.09.2016
Kontinuierliche Sicherung
1. Teil: „ShadowProtect SPX im Test“

ShadowProtect SPX im Test

Recovery am PCRecovery am PCRecovery am PC
Das neue ShadowProtect SPX vereint Backup und Notfallwiederherstellung für Linux- und Windows-Systeme. Leider ist die Lösung recht verschachtelt aufgebaut.
  • ShadowProtect SPX: Hier ist die Sicherung von virtuellen und physischen Maschinen auch im 15-Minuten- Takt möglich.
Die noch ganz frische SPX-Variante von ShadowProtect  zielt vor allem darauf ab, dem Administrator das Sichern und Wiederherstellen von Systemen zu erleichtern. Die Vorgängerversion arbeitete klassisch mit zu verteilenden Agents im Push-Verfahren. Nun setzt der Hersteller auf typische MSI-Pakete, die der Systemverantwortliche per Gruppenrichtlinie (GPO) verteilt.
Die Software basiert im Kern auf Schattenkopien und sichert somit auf Sektorebene. Unter Windows verwendet Shadow­Protect für das Backup den Microsoft-VSS-Service sowie eine eigene Erweiterung, um die Sicherung zügig durchzuführen. Unter Linux kommt stets der vom Hersteller programmierte Snapshot-Treiber zum Zug. Snapshots sichert die Software in Image-Dateien, die der Administrator sogar unter Hyper-V, vSphere oder VirtualBox booten kann.
Nach der Installation der Software beginnt man, unterstützt von einem gut gemachten Assistenten, mit der Definition der Sicherungsaufträge. Im Vergleich zu traditionellen Backup-Lösungen beschränkt sich die Auswahl auf ganze Partitionen des jeweiligen Servers – ein Herunterbrechen auf einzelne Dateien ist systembedingt nicht vorgesehen. Im Zuge der Job-Definition gibt es auch die Möglichkeit zur kontinuierlichen Sicherung („laufend inkrementell“), bei der die Software zum Beispiel alle 15 Minuten eine komplette Sicherung in Form eines Snapshots anlegt. Das Backup wird stets vom lokalen System heraus initiiert, daher ist auch eine Sicherung im kostenfreien VMware-ESXi-Umfeld möglich.
Tabelle:
ja  nein

2. Teil: „Recovery-Szenarien in ShadowProtect“

Recovery-Szenarien in ShadowProtect

ShadowProtect unterstützt eine Vielzahl von Szenarien, darunter die Bare-Metal-Wiederherstellung eines Servers oder Hypervisors mit speziellen Boot-Medien sowie die Wiederherstellung von Maschinen auf der gleichen Hardware. Sollte die passende Hardware nicht mehr zur Verfügung stehen, ist eine Migration auf neue Hardware oder in eine virtuelle Umgebung realisierbar.
Die Ausfallsicherheit kann man durch einen kostenpflichtigen Dienst für Disaster Recovery in der Cloud erhöhen. Das gesicherte Image lässt sich dabei in einer virtuellen Umgebung starten, etwa um schnell Zugriff auf die Daten zu erlangen.
Gut gefallen haben uns die Möglichkeiten, die Backups zu testen. Mit Hilfe des „Image-Ketten-Browsers“ ist der IT-Profi in der Lage, die Backup-Images zu mounten, um sich einen Eindruck vom Zustand seiner Sicherungen zu verschaffen. Optional kann er sein Backup per Mausklick unter VirtualBox oder Hyper-V virtualisiert starten.
Etwas störend ist die willkürliche Verteilung von Funktionen auf verschiedene Applikationen. Zwar wirkt die Bedienoberfläche des neuen SPX sehr aufgeräumt und modern, aber je nach Aufgabe wird man manchmal zum Wechsel in eine andere Software aus der ShadowProtect-Sphäre gezwungen. Den Höhepunkt der Verwirrung stellt das Wiederherstellungs-Tool für Microsoft Exchange dar: StorageCraft Granular Recovery for Exchange oder StorageCraft ShadowProtect Granular Recovery for Exchange – was denn nun?

Testergebnis

Note
2
Recovery:
Umfangreiche Szenarien
Extra: Sicherung der
kostenfreien ESXi-Lösung
von VMware
+
Wirrwarr: Viele
Einzelprodukte
-

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