Test
21.04.2016
PCI-Express-SSD
1. Teil: „OCZ RevoDrive 350 im Test“

OCZ RevoDrive 350 im Test

OCZ RevoDrive 350 SSDOCZ RevoDrive 350 SSDOCZ RevoDrive 350 SSD
OCZ
Die RevoDrive 350 von OCZ will mit ihrem RAID-0-Zusammenschluss für extra hohe Geschwindigkeiten sorgen, aufgrund des veralteten Speicher-Controllers geht der PCI-Express-SSD aber schnell die Puste aus.
Gleich zwei SSDs statt einer arbeiten in der für Power-User entwickelten OCZ RevoDrive 350. Beide sind zu einem RAID 0 zusammengeschlossen, was laut Hersteller pfeilschnelle Datentransfers garantiert. Ihre spezielle Systemarchitektur weiß die in Kapazitäten von 240, 480 und 960 GByte erhältliche RevoDrive 350 gut zu verbergen, denn sie wird unter Windows und Linux als einzelne SSD erkannt. Das macht die Installation so einfach wie bei den übrigen PCIe-SSDs: Karte einstecken, den mitgelieferten Treiber von CD installieren und schon kann man loslegen.

PCI-Express-SSD mit RAID 0

Die RAID-0-Konfiguration übernehmen bei unserem 240-GByte-Testexemplar zwei SandForce-Speicher-Controller vom Typ SF-2282. SSDs mit diesem Chip gab es bereits 2011. Die beiden SandForce-Chips steuern jeweils eine 120 GByte große Portion des 19-nm-NAND-Speichers und gaukeln der Außenwelt über eine virtuelle Controller-Architektur eine einzelne SSD vor. Bei der 480 und 960 GByte großen Revo­Drive 350 sind vier SandForce-Chips für diese Aufgabe zuständig.
Praktischer Nebeneffekt: Im Gegensatz zu einem „echten“ RAID 0 unterstützt die RevoDrive 350 Funktionen wie TRIM und Secure Erase. Außerdem lässt sie sich pro­blemlos als Boot-Laufwerk einsetzen. Das Betriebssystem startet aber nicht unbedingt schneller als von einer SATA-SSD, weil sich der OCZ-Flash-Speicher vor jedem Hochfahren mit seinem BIOS-Screen meldet und einen Selbsttest durchführt, was mehrere Sekunden dauert.
Tabelle:

2. Teil: „Die RevoDrive 350 ist kein Dauerläufer“

Die RevoDrive 350 ist kein Dauerläufer

  • OCZ RevoDrive 350: Unter Dauerlast konnte die PCI-Express-SSD nicht überzeugen.
    Quelle:
    OCZ
Im Test gab die RevoDrive 350 eine zwiespältige Vorstellung. Zwar war die sequenzielle Leseleistung mit knapp 970 MByte/s so flott wie vom Hersteller beworben und damit deutlich höher als bei SATA-SSDs, die nicht über 550 MByte/s hinauskommen. Sogar noch etwas höher als angekündigt lagen die maximalen 4K-Lese- und Schreibleistungen mit knapp 55.000 beziehungsweise 92.000 IOPS. Damit konnte sich das OCZ-Laufwerk aber nicht von Standard-SSDs wie beispielsweise der Samsung 850 EVO absetzen, die bei den I/O-Werten in ähnliche Leistungsdimensionen vorstoßen.
Unter Dauerlast brachen die Transferraten bei der Revo­Drive 350 typisch für ein SandForce-Laufwerk schon nach kurzer Zeit deutlich ein. Im Optimalfall kam die SSD auf die in der Tabelle aufgeführten Spitzenwerte. Diese konnte sie aber nur frisch aus dem Karton oder nach einer Secure-Erase-Behandlung erzielen, die sämtliche Daten auf dem Laufwerk gelöscht hat. Bei den IOMeter-Benchmarks, bei denen das Laufwerk komplett mit Daten gefüllt wurde, fiel dann etwa die anfangs gute Schreibleistung von 520 MByte/s auf knapp 200 MByte/s ab.
Ähnlich verhielt es sich bei den übrigen Tests. Beim Kopiertest zeigte sich außerdem ein weiterer Schwachpunkt des SandForce-Controllers – die geringe Schreibleistung bei unkomprimierten Daten. Das Kopieren von 34 GByte Testdaten dauerte bei der OCZ-SSD fast 10 Minuten – die Konkurrenz erledigte das in zwei bis drei Minuten.

Testergebnis

Note
4
Leistung: Sehr schnell beim sequenziellen Lesen
Ausstattung: RAID 0
aus zwei SSDs
+
Zuverlässigkeit:
Datendurchsatz bricht ein
Controller: Schwache Schreibleistung
-

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