21.03.2017
Triband-WLAN
1. Teil: „Netgear Orbi im Praxistest“
Netgear Orbi im Praxistest
Autor: Christopher Bertele
Netgear
Mit dem System Orbi verspricht Netgear deutlich höhere Datenraten im WLAN als mit herkömmlichen Repeatern. Wir haben den Router nebst Satellit getestet.
In den meisten Haushalten reicht ein einzelner Router, um alle Geräte mit WLAN zu versorgen, doch mitunter stoßen selbst die aktuellen Topmodelle von AVM und Co. an ihre Grenzen in Form von Stahlbeton oder schlichtweg zu großen Entfernungen.
Eine Alternative stellt der Einsatz von Powerline dar beziehungsweise das Installieren von Repeatern. Ersteres kommt besonders bei älteren Häusern nicht in Frage, da die Datenraten zu instabil sind, und bei bei einem Repeater muss man ohnehin mit einer reduzierten Datenrate zurechtkommen, da dieser die verfügbare Datenrate für die Verbindung zum Router auf der einen Seite und der zum Endgerät auf der anderen Seite verwenden muss.
Netgear will mit dem System Orbi Abhilfe verschaffen, im Orbi-Netzwerk sollen überall dieselben Datenraten wie beim Router verfügbar sein. Das System besteht aus dem Router und einem oder mehreren Satelliten. Zwischen diesen wird eine separate Funkverbindung mit einer theoretischen Maximalkapazität von 1,7 Gigabit pro Sekunde aufgebaut, die im Gegensatz zu einem Repeater nichts von der ursprünglichen Datenrate abzwackt.
Im Test gestaltete sich die Installation wie von Netgear beworben äußerst simpel, da die beiden Geräte (Router und Satellit) bereits vorkonfiguriert aus der Verpackung kommen. Nach dem Einstecken des Routers sucht man mit dem Satellit die optimale Position im Haus, nach dem Verbinden mit dem Stromnetz leuchtet je nach Verbindungsstärke im besten Fall eine blaue LED, bei schwacher Verbindung eine gelbe oder bei keinem Kontakt eine rote auf. Mit einem Druck auf den physischen Sync-Knopf ist dann das Netzwerk eingerichtet, länger als ein paar Minuten dauert das Ganze nicht.
2. Teil: „Testaufbau Netgear Orbi“
Testaufbau Netgear Orbi
Die Datenraten erreichten hier zwischen 180 und 200 Mbit/s. Ohne den Repeater kamen wir auf etwa 100 Mbit/s. Mit dem Orbi-Satelliten dann die Überraschung: Satte 350 Mbit/s konnten wir am Notebook ermitteln, eine deutliche Verbesserung. Zudem existiert nur ein einziges Netzwerk mit einer einzigen SSID. Die übrigen Features sind heute Standard: IPv6, Dynamic DNS, Port Forwarding, Kindersicherung, Access-Point-Modus und so weiter.
Den Datenraten-Test hat das Orbi-System also mit Bravour bestanden, und auch beim Managen über die Weboberfläche gibt sich das Netgear-Ensemble keine Blöße – auch wenn diese grafisch (wie seit Jahren bei Netgear) keinen Schönheitspreis gewinnt. Ein Wermutstropfen – vor allem in Anbetracht des hohen Preises von 429 Euro: Es ist lediglich ein lahmer USB 2.0 Port am Router vorhanden, wer seine Daten also über die am Orbi angeschlossene Festplatte sichern will, braucht viel Geduld.
Ansonsten hat uns das Netgear Orbi gut gefallen, wer in einem größeren Haus ein schnelles WLAN aufspannen möchte, ist damit gut beraten. Allerdings hat der Geschwindigkeits-Boost auch seinen Preis, was das Orbi-System nicht unbedingt zum Massenprodukt machen.
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