Business-IT
01.02.2018
Case-Study IUCN
1. Teil: „Moderne Architektur für das WAN “

Moderne Architektur für das WAN

AnalyseAnalyseAnalyse
Bild: Shutterstock / kentoh
Ein optimiertes Unternehmensnetzwerk verbessert die Konnektivität zu Zweigstellen, verkürzt die Data-Recovery-Zeiten und verkleinert zugleich den ökologischen Fußabdruck.
Dieser Beitrag wurde von Klaus-Peter Kaul verfasst, Regional Director Schweiz des Netzwerkspezialisten Riverbed Technology.
Auch im Umweltschutz sind große Datenmengen wichtig. Mit Big Data können klimatische Veränderungen im Verlauf der Zeit oder andere Entwicklungen dargestellt werden.
Eine Anbieterin von Öko-Daten ist die International Union for Conservation of Nature (IUCN). Die Non-Profit-Organisation erhebt und vertreibt naturschutzfachliche Daten, Bewertungen und Analysen. Die NGO fungiert als eine Art Inkubator und vertrauenswürdige Quelle für Best Practices, Werkzeuge und internationale Standards im Bereich Umweltschutz. Die IUCN hat es sich zur Auf­gabe gemacht, überall auf der Welt auf die Gesellschaft Einfluss zu nehmen, damit die Integrität und die Diversität der Natur respektiert werden. Die 1948 gegründete Vereinigung fasst 1.400 Mitgliedsorganisationen und 16.000 Experten sowie Wissenschaftler aus der ganzen Welt in einer Partnerschaft zusammen.
Die enge Kooperation der beteiligten Akteure aus dem öffentlichen, privaten und nicht staatlichen Umfeld ist für die Non-Profit-Organisation oberstes Gebot. Denn nur auf diese Weise kann die IUCN ihren Auftrag erfolgreich wahrnehmen. „Für uns ist es zentral, leistungsfähig zu bleiben und unser Wissen effektiv zu teilen“, erklärt Francois Jolles, Chief In­formation Officer bei der IUCN. Damit die IUCN Know-how und Instrumente schnell zur Verfügung stellen kann, ist für Jolles eine effiziente IT-Infrastruktur für die Kommunikation und den Austausch von Informationen ausschlaggebend für eine neue Strategie.

Schnelleres Daten-Recovery

Als Jolles 2014 zum CIO berufen wurde, lag es für ihn auf der Hand, eine global ausgerichtete IT-Strategie zu konzipieren und umzusetzen. Im Mittelpunkt sollte ein leistungsfähiges Netzwerk stehen. „IUCN verfügt über Niederlassungen in über 50 Ländern weltweit. Obwohl eine schnelle und verlässliche Verbindung zwischen unseren Niederlassungen von entscheidender Bedeutung ist, haben wir die Zuständigkeit für den Internetanschluss bisher den einzelnen Standorten überlassen.“
Für Jolles war klar, die Organisation muss häufiger mehr Daten mit höherer Visibilität und Kontrolle übertragen und replizieren können – bei gleichzeitiger Risikominimierung. Es galt auch, schnellere Daten-Recovery-Zeiten und eine verbesserte Business-Continuity zu gewährleisten. „Wir mussten dringend die Replikationszeiten reduzieren – diese betrugen bis zu 24 Stunden.“ Die IUCN hat sich mit ihren Netzwerkherausforderungen an Riverbed gewandt. „Ich hatte schon Erfahrungen mit Riverbed gesammelt und wusste, dass sie dieses Problem zwischen unserem zentralen Rechenzen­trum und unserem Notfallrechenzentrum lösen können.“
Der Auftrag an Riverbed: für die IUCN eine neue Infrastruktur zu schaffen, die den Zugriff auf die globalen Anwendungen verbessert und die Zusammenarbeit unter den globalen Teams entscheidend fördert.
2. Teil: „Lokale Backups unnötig“

Lokale Backups unnötig

Am Anfang der Zusammenarbeit stand der Aufbau einer umfassenden und ganzheitlichen Sicht auf die IT-Infrastruktur der IUCN mit Riverbed Steelcentral, einer Lösung zur Überwachung und Analyse einzelner Geräte, der Infrastruktur, Anwendungen und des Netzwerks. Die IT des Zweig­stellennetzes wurde mit Riverbed Steelfusion verbessert. Remote-Storage, Server, Backup und Netzwerkinfrastruktur wurden in einer Appliance zusammengeführt und 100 Prozent der Unternehmensdaten in einem globalen Rechenzen­t­rum gespeichert, womit die sofortige Anwendungsverfüg­barkeit und Datenwiederherstellung gewährleistet ist.
Mit der neuen Lösung wurden zudem lokale Backups überflüssig. Das bedeutet für die IUCN eine wichtige Vereinfachung angesichts der Tatsache, dass die Organisation in vielen entlegenen Teilen der Welt arbeitet. Riverbed Steelhead nutzt die IUCN unter anderem zur WAN-Optimierung und verbesserte dadurch die örtliche Anwendungs-Performance.
Innerhalb eines Jahres war Jolles in der Lage, dem Mana­gement verbesserte Performance-Kennzahlen zu präsentieren. „Die Reaktionszeiten der Anwendungen wurden um 80 Prozent verbessert; der Datendurchsatz bei gleichbleibender Bandbreite ist um 450 Prozent gestiegen“, sagt Jolles zufrieden. Die globale Zusammenarbeit und Kommunikation hat sich aufgrund des neuen Netzwerks maßgeblich verändert. „Wir nutzen jetzt ausgiebig Skype for Business, mit hervorragender Sprach- und Bildqualität. Früher war die Gesprächsqualität unbeständig. Heute können wir längere, wirkungsvollere Meetings im digitalen Raum abhalten.“ Zudem wurde der Einbezug lokaler Ressourcen in globale Projekte einfacher gestaltet. So kann zum Beispiel ein Wiederaufforstungsprojekt in Costa Rica eine nicht zugewiesene Ressource am Standort Nairobi in Anspruch nehmen. „Ressourcen können jetzt besser genutzt werden“, erklärt Jolles. „In der Vergangenheit mussten wir unter Umständen Leute vor Ort einstellen.“

Weitere Projekte in der Pipeline

Die Einführung der verschiedenen Riverbed-Lösungen wurde mit Bedacht geplant und nicht überstürzt. „Wir wollten keine Fehler machen und sicherstellen, dass wir künftig den Prozess standardisieren und auf andere Standorte über­tragen können.“ Mittlerweile können neue Standorte in nur zwei Wochen betriebsfähig gemacht werden.
Riverbed Steelfusion unterstützt zudem die Nachhaltigkeitsagenda der IUCN. Der Stromverbrauch des Schweizer Rechenzentrums ist in den vergangenen beiden Jahren um 27 Prozent gesunken.
Als Nächstes plant Jolles ein kritisches Update für das CRM-Tool und eine global anwendbare Applikation für das Vertragsmanagement.
Die Visibilität der Entscheider und ihre Effizienz sollen dadurch weiter erhöht und Kosten gesenkt werden. Eine Umstellung auf Office 365 ist ebenfalls geplant. „Wir schauen uns zehn neue Initiativen für unsere IT-Umgebung an – alle beruhen auf der neuen Netzwerkinfrastruktur und werden Ineffizienzen beseitigen“, erklärt Jolles. „So wollen wir beispielsweise eine Datenbank mit digitalen Assets schaffen. Hierunter verstehen wir Bilder, Videos und Tonaufnahmen. Das sind tendenziell große Dateien, die man früher nicht so einfach hätte weiterleiten können.“
Mit Blick auf die Zukunft plant Jolles Live­-Video-Ein­spielungen in der Kommunikation und den Einsatz von Drohnen für die Sammlung von Daten. Denn der Technologie kommt innerhalb der IUCN zunehmend mehr Bedeutung zu: „Wir arbeiten an Projekten, bei denen Technologie zu den Projektergebnissen gehört, und es ist unsere Auf­gabe aufzuzeigen, dass Technologie wirklich etwas bewirken kann“, fasst Jolles zusammen.
Das Projekt
  • Aufgabe: Globale Optimierung des Netzwerkverkehrs und der Betriebskonformität
  • Lösung: Riverbed Steelcentral, Steelfusion und Steelhead
  • Zeitrahmen: 2015 bis 2017
  • Ergebnis: Verbesserte Konnektivität des Zweig­stellen­netzes, kürzere Data-Recovery-Zeiten, optimierte Business-Continuity

mehr zum Thema