14.09.2016
Raspberry Pi
Per Minicomputer zur Unternehmensanwendung
Autor: Max Bold
Raspberry Pi Foundation
Ursprünglich mal als erschwinglicher Lerncomputer gestartet, hat sich der nur Scheckkartengroße Raspberry Pi zu einer leistungsfähigen Entwicklungsplattform gemausert.
Da das Gerät auch mit diversen Sensoren und elektronischen Bauteilen kommunizieren kann, eignet es sich besonders gut für Unternehmensanwendungen, die sonst nur mit deutlichen teureren Komponenten zu realisieren wären. Die kleine Platine muss sich im Zusammenspiel mit dem richtigen Display und einer geeigneten Grafikbibliothek nicht mehr hinter anderen Plattformen verstecken. Eine mögliche Lösung dafür ist, passend zur-Linux Basis vieler Raspberry Pi Systeme, GTK+ 3. Damit lassen sich nicht nur komplexe Oberflächen gestalten, sondern auch komplexe Touch-Gesten einbinden.
Der IT-Lösungsanbieter Giegerich & Partner hat sich unter anderem auf die Anwendungsentwicklung mit Raspberry Pi spezialisiert und hier umfangreiche Erfahrungen gesammelt. Zu den aktuellen Anwendungsbeispielen gehören die Steuerungssoftware sowie die Benutzeroberfläche eines Fertigungsgerätes für Keramikelemente in der Zahnmedizin. Im Vordergrund der Entwicklung stand dabei vor allem die einfache und übersichtliche Bedienung über ein 7 Zoll breites Bedienpanel.
Giegerich & Partner sieht in der Entwicklung mit Raspberry Pi zahlreiche Vorteile im Vergleich zu konventionellen Systemen. Demnach erzielen entsprechende Lösungen eine deutlich bessere Performance. »Das liegt daran, dass die Entwicklung in der Regel für eine spezifische Auflösung erfolgt. Dadurch lassen sich viele dynamische Layouts für GUI-Elemente vermeiden - wie beim Beispiel des Fertigungsgerätes oder anderen Steuerungsdisplays von Geräten«, so Hans-Joachim Giegerich, Geschäftsführer von Giegerich & Partner, zu den Besonderheiten bei der Entwicklung mit einem Raspberry Pi. »Im Hinblick auf die Hardwarekosten ist ein Raspberry Pi mit rund 40 Euro unschlagbar. Gleiches gilt für die Softwarekosten, da die meisten erforderlichen Komponenten kostenlos erhältlich sind. Die von Giegerich & Partner eingesetzte Technik lässt außerdem zusätzlich die Realisierung von Bedienungsmustern zu, wie sie von Tablets und Smartphones bekannt sind«, so Giegerich weiter.
Eine Lösung auf Basis eines Raspberry Pi spielt seine Vorteile jedoch nur aus, wenn einige Herausforderungen bei der Programmierung gemeistert werden. Trotz der erstaunlichen Leistungsfähigkeit des Minisystems, sind die nutzbaren Ressourcen begrenzter als auf konventionellen Hardwaresystemen. Insofern muss der Entwickler auf dem Raspberry etwas mehr auf effiziente Programmierung achten, während auf dem PC heutzutage fast schon fahrlässig mit dem verfügbaren Speicher und der Prozessorleistung umgegangen wird. »Wer jedoch eine ebenso schlichte wie preisgünstige Lösung für eine spezifische Unternehmensanwendung sucht, findet mit Raspberry Pi und GTK+ 3 einen kleinen Tausendsassa«, so das Resümee von Hans-Joachim Giegerich.
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