Test
18.04.2016
PCI-Express-SSD
1. Teil: „Intel SSD 750 im Test“

Intel SSD 750 im Test

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Intel / ssuaphotos / Shutterstock.com
Intel präsentiert mit der SSD 750 eine kompromisslose schnelle Speicherlösung. Man müsste mehrere SATA-SSDs zusammenschalten, um die Leistung dieser PCI-Express-SSD zu erreichen.
  • Leistungsträger: Die SSD 750 von Intel erreicht im Test 2631 MByte/s beim sequenziellen Lesen und 1213 MByte/s beim sequenziellen Schreiben.
    Quelle:
    Intel
Für die kompromisslose Geschwindigkeit der Intel SSD 750 zeichnet der hauseigene Controller CH29AE41AB0 verantwortlich, den Intel sonst nur in seiner für Rechenzentren vorgesehenen SSD-Reihe P3700 einsetzt. Der Chip bindet den 400, 800 oder 1200 GByte großen Speicher der SSD 750 über 18 statt der sonst üblichen vier oder acht NAND-Kanäle an und hat damit eine enorme Bandbreite. Zusätzlich verwendet die Intel SSD 750 nicht AHCI als SATA-Übertragungsprotokoll, sondern das im Server-Bereich eingesetzte Non-Volatile Memory Host Controller Interface (NVMHCI beziehungsweise NVMe). Durch kürzere Latenzzeiten und stärkere Auslegung auf Mehrkern-CPUs erzielen NVMe-SSDs wesentlich höhere Transferraten als Standard-Flash-Speicher.
Das 1200-GByte-Spitzenmodell der Intel SSD 750 für 1060 Euro brachte es auf extrem schnelle 2631 MByte/s beim sequenziellen Lesen und legte mit 1213 MByte/s auch einen Rekordwert beim sequenziellen Schreiben vor. Noch am nächsten kam der Intel SSD 750 die Kingston HyperX Predator, die mit 1558 MByte/s beim sequenziellen Lesen ebenfalls sehr schnell unterwegs war, aber eben doch gleich um mehr als 1000 MByte/s zurücklag.
Tabelle:

Auch die I/O-Leistung wirkte mit 363.522 IOPS lesend und 293.498 IOPS schreibend – aus der Perspektive ihrer Verfolger betrachtet – wie von einem anderen Stern. Hier war die Intel SSD 750 etwa viermal so flott wie die PCIe-Karten von Kingston und Plextor.
2. Teil: „Alternative zu Enterprise-SSD“

Alternative zu Enterprise-SSD

Je höher die Anforderungen im Test waren, desto mehr Leistung entfaltete die Intel SSD 750. Während die Konkurrenten schon bei Befehlswarteschlangen (Queue Depth, QD) mit einer Länge von 32 ihr Performance-Maximum erreichten, legte die Intel-SSD bis QD128 immer noch weiter zu. Solche langen Befehlswarteschlangen kommen allerdings nur in einem Server-Umfeld vor, während es im Windows-Betrieb nur geringe Queue-Tiefen von 1 bis etwa 10 sind. Bei solchen kurzen Befehlswarteschlangen sind PCIe-SSDs jedoch nur unwesentlich schneller als Standard-SSDs, und die Intel SSD 750 bildet da keine Ausnahme. Der Testsieger bietet sich daher am ehesten im professionellen Bereich als Alternative zu einer Enterprise-SSD an. Für Power-User dürfte dagegen schon die viel preisgünstigere Kingston HyperX Predator mehr als genügend Leistung auffahren.

Intel-SSD mit hohen Systemanforderungen

Bei der Intel-SSD liegen die Systemanforderungen höher als bei der Konkurrenz. Damit die SSD 750 ihre Fähigkeiten voll zur Geltung bringen kann, sollte der Rechner über einen freien PCIe-3.0-Slot verfügen, der mit vier Kanälen direkt an die CPU angebunden ist. Um vom Laufwerk booten zu können, muss das Mainboard mit der UEFI-Version 2.3.1 oder höher ausgestattet sein. Zudem muss auch das Betriebssystem NVMe unterstützen. Das lässt sich für Windows 7 mit dem Update KB2990941 nachrüsten. Bei Windows 8 und 10 ist der NVMe-Support bereits integriert.

Testergebnis

Note
1
Leistung: Um ein Vielfaches schneller als die Konkurrenz
Ausstattung: NVMe- statt AHCI-Schnittstelle
+
Preis: Mit fast 90 Cent pro Gigabyte sehr hoch
Kompatibilität: Hohe Systemanforderungen
-

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