Drucker
16.08.2017
Farbbeutel, Zaubertoner und mehr
1. Teil: „Innovative Drucker mit smarten Funktionen“

Innovative Drucker mit smarten Funktionen

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Andrey_Popov / Shutterstock
Tanklager, High-Speed-Scanner oder eine Papierfabrik fürs Büro: Moderne Geräte haben viel mehr zu bieten als die langweiligen klassischen Drucker.
Das Angebot an Unternehmensdruckern, ob Laser- oder Tintenstrahldrucker, ist schwer zu überschauen. Auch sind kaum noch Unterschiede zwischen den Geräten auszumachen. com! professional hat sich auf dem Markt umgesehen und stellt innovative Drucker vor, die mit besonderen Funktionen aufwarten.

84.000 Seiten drucken

  • Epson Workforce Pro RIPS: Die Druckerserie verwendet Farbbeutel mit bis zu 1,5 Litern Fassungsvermögen.
    Quelle:
    Epson
Ein Mal aufgefüllt – extrem viele Seiten drucken: Die Tintendrucker der Serie Workforce Pro RIPS von Epson drucken 84.000 Standard-Farbseiten – ohne dass man die Farben nachfüllen müsste. Lediglich beim Papier muss für Nachschub gesorgt werden. Das System arbeitet nicht wie üblich mit Farbkartuschen, sondern mit Farbbeuteln, mit denen die Farbe gleich literweise bereitsteht. Die Beutel hängen links und rechts im Gerät und sind aus stabiler Folie gefertigt.
Ein weiteres Plus der Beutel: Sie produzieren kaum Abfall, verglichen mit herkömmlichen Farbkartuschen. Durch die hohe Reichweite der Verbrauchsmaterialien und die geringen Unterhaltungskosten sinkt zudem der Preis pro gedruckter Seite. Wie weit, bestimmt jeweils der individuell verwendete Farbanteil.
In der Workforce-Pro-RIPS-Serie gibt es reine Drucker sowie 4-in-1-Geräte, die als Drucker, Scanner, Kopierer und Fax fungieren. Die Modelle sind erhältlich für die Papiergrößen A4, A3 und A3+ sowie mit Aufbauten für Papierkassetten, die bis zu 1000 Seiten fassen.

80 Seiten pro Minute scannen

  • L9000er-Serie von Brother: Scannt doppelseitig bis zu 80 Seiten pro Minute.
    Quelle:
    Brother
Schnellscanner von Brother: Mit Hilfe der neuen L9000er-Farblaser-Serie von Brother lassen sich bereits vorhandene Vorlagen wie Ausdrucke oder Bilder besonders schnell verarbeiten. Das Gerät MFC-L9570CDWT scannt zum Beispiel 80 Seiten pro Minute doppelseitig oder bis zu 100 Bilder pro Minute in Farbe oder Schwarz-Weiß. Die Scans legt das Gerät automatisch im Netzwerk oder in der Cloud ab.
Die Druckerserie besteht aus fünf Geräten, zwei davon sind 4-in-1-Farblaser-Multifunktionsdrucker. Die Drucker verarbeiten Papiergrößen von A5 bis A4 in Farbe. Für hohe Reichweiten lassen sich Ultra-Jumbo-Tonerkassetten für bis zu 9000 Standardseiten nutzen.
Die L9000er-Serie ist mit Druckwerken ausgestattet, die bis zu 31 Seiten pro Minute in Farbe und Schwarz-Weiß drucken. Je nach Ausbaustufe sind Papierkassetten mit bis zu 800 Seiten möglich.

Löschbarer Toner

Zaubertoner von Toshiba: Das papierlose Büro ist eine Illusion. Es wird mehr ausgedruckt denn je – E-Mails, Analysen, Berichte, Protokolle. Und nur zu oft landen die Ausdrucke schon nach kurzer Zeit im Altpapier.
  • Eco-Hybrid-Multifunktionssystem von Toshiba: Nutzt löschbaren blauen Toner für Entwürfe und recycelt so das Papier.
    Quelle:
    Toshiba
In seine monochromen Eco-Hybrid-Multifunktionssysteme hat Toshiba ein Papier-Recycling integriert: Alle nur als Entwurf vorgesehenen Ausdrucke erfolgen mit einem blauen Spezialtoner. Wird der Entwurf nicht mehr benötigt, wandert der blaue Ausdruck nicht in den Papierkorb, sondern zurück ins Gerät. Eine Wiederaufbereitungsfunktion löscht die blaue Farbe und liefert wieder weißes Papier, das sich erneut bedrucken lässt.
Toshibas Eco-Hybrid-Multifunktionssystem-Serie umfasst die Geräte e-STUDIO3508LP, e-STUDIO4508LP und e-STUDIO5008LP. Sie drucken 35 bis 50 Seiten pro Minute in A4 oder 18 bis 25 Seiten pro Minute in A3. Die Wiederaufbereitungsfunktion verwandelt 17,5 Seiten in A4 oder 8,5 Seiten in A3 pro Minute wieder zurück in bedruckbares Papier.
Und falls Entwürfe doch einmal dauerhaft festgehalten werden sollen, dann lässt sich eine erweiterte Wiederaufbereitungseinheit nutzen: Sie digitalisiert den Seiteninhalt vor dem Recycling des Papiers.
2. Teil: „Wiederbefüllbare Seitentanks. Akku-Drucker und Sicherheitskonzepte“

Wiederbefüllbare Seitentanks. Akku-Drucker und Sicherheitskonzepte

  • Epsons EcoTank-Serie: Die einzelnen Farben lassen sich per Flasche auffüllen.
    Quelle:
    Epson
Epson-Tanklager für hohe Reichweite: Auch heute kostet der Inhalt so mancher Farbpatrone für Tintenstrahldrucker mehr als seltener Champagner. Epsons EcoTank-Serie steht für mehr Kostentransparenz, weniger Abfall und sehr langes und günstiges Drucken ohne ständiges Wiederbefüllen.
Die Farbtintendrucker-Serie umfasst unter anderem Modelle für kleine und mittelgroße Unternehmen. In Sachen Druckauflösung, Geschwindigkeit und Druckqualität unterscheidet sich die Serie kaum von der Konkurrenz. In einem Punkt kann sie sich allerdings besonders hervortun: Die Farbtanks lassen sich mit Tintenflaschen von Hand befüllen.
In den Starterpaketen ist farbige und schwarze Tinte für 7500 beziehungsweise 11.000 Standardseiten enthalten. Zum Nachfüllen wird einfach an der Geräteseite ein Deckel aufgeklappt und die Farbe aus der Flasche mit passendem Stutzen eingefüllt. Die Tintenfläschchen sind als kompletter Satz oder einzeln nachkaufbar. Epson gibt als Verbrauchskosten (günstige) rund 1 Cent pro Standard-Farbseite an.
Ein für KMUs empfehlenswertes Modell ist das ET-4550, ein 4-in-1-Multifunktionsgerät. Es druckt beidseitig in Farbe oder Schwarz-Weiß, laut Epson kommen dabei 20 beziehungsweise 33 Seiten pro Minute aus dem Gerät. Beidseitiges Drucken dauert entsprechend länger. Die Nach­füllflaschen beinhalten Farbe oder Schwarz für etwa 6000 Seiten. Für den A3- bis A3+-Druck hält die Serie das Gerät EcoTank ET-14000 bereit.

Farb- und Fotodrucker mit Akku

  • Canon PIXMA iP110: Der mobile Drucker arbeitet netzunabhängig mit Akku.
    Quelle:
    Canon
Mobiler Drucker von Canon für mehr als 240 Farbseiten: Ein Farb- und Fotodrucker mit Akku eignet sich zum Beispiel für Handwerker, Versicherungsmakler oder andere Dienstleister, die vor Ort beim Kunden einen individuellen Auftrag oder Vertrag mit professionellem Druckbild benötigen.
Der Canon PIXMA iP110 lässt sich mehrere Stunden mit einer Akkuladung betreiben. Die Anbindung an einen Rechner erfolgt dabei entweder per WLAN oder per USB. Das Gerät druckt aber auch direkt aus der Cloud.
Laut Canon schafft der A4-Drucker iP110 bis zu 9 Seiten pro Minute in Schwarz-Weiß und bis zu 5,8 Seiten pro Minute in Farbe. Ein Foto im Format 10 x 15 cm soll nach 50 Sekunden fertig sein.
Der kompakte Drucker mit den Abmessungen 32,2 x 22,6 x 6,2 cm schafft mit seinen Tintenreserven dem Hersteller zufolge rund 190 Schwarz-Weiß- und mehr als 240 Farbseiten. Ein voller Akku soll bei WLAN- oder USB-Verbindung über 240 Seiten drucken können.

Drucker mit Sicherheitskonzept

Office-Drucker von Xerox mit Vier-Punkte-Sicherheitskonzept: Unter der Bezeichnung ConnectKey-Technologie bietet Xe­rox ein Vier-Punkte-Sicherheitskonzept für Drucker an – beispielsweise bei seinen beiden Modellreihen Versalink B und C7000 für den Mittelstand.
In diesem Konzept schützt eine Reihe von Tools und Funktionen den netzwerkseitigen Zugriff auf das Gerät, unter anderem auch den durch Mal­ware.
Bei jedem Systemstart des Druckers werden dabei Selbstdiagnosen durchgeführt, die herausfinden sollen, ob es eine Manipulation am Gerät gab. Die Nutzer können ihre Druckaufträge ausschließlich per Keycard abholen, da sie sich vorab authentifizieren müssen. Verbleiben gedruckte Dokumente im Speicher des Geräts, dann sind diese dort verschlüsselt abgelegt.
ConnectKey kann aber noch mehr als nur Sicherheit. So lassen sich mit einer speziellen Druck-App für mobile Geräte alle Ausdrucke steuern. Scans, Kopien oder Drucke kann man in die Cloud senden oder aus dieser abrufen. Dafür stehen populäre Cloud-Services wie Dropbox zur Verfügung.
3. Teil: „Fluoreszierende Neonfarben und die Papierfabrik fürs Büro“

Fluoreszierende Neonfarben und die Papierfabrik fürs Büro

Die Graphic-Arts-Drucker von OKI nutzen Neonfarben: OKI bietet mit seinen Graphic-Arts-Druckern Geräte an, die mit Weiß oder Glanzweiß drucken  – und auch mit fluoreszierenden Neonfarben. Die Beschreibung des Pro6410 NeonColor liest sich wie die eines herkömmlichen A4-Druckers. Er druckt die Farben Schwarz, Cyan, Magenta und Gelb. Allerdings gibt es zusätzlich den Neon-Weiß-Toner, der mit den anderen Farben zusammen oder übereinander gedruckt wird. Dadurch werden Neonfarben erzeugt, die selbst bei Schwarzlicht leuchten. Der Rest der Serie nutzt ebenfalls einen speziellen Weiß-Toner als fünfte Farbe für Entwürfe und Drucke auf Papier, Klarsichtfolien oder anderen Transfermedien. Sogar der Druck auf Stoff ist möglich.
Die Graphic-Arts-Drucker-Serie umfasst sieben Geräte für die verschiedensten Anwendungsbereiche. OKI nennt als Zielgruppe das kreative Handwerk, Grafikstudios oder Werbedesigner. Je nach Anforderung gibt es A4-, A3- und auch  A3+-Geräte. Die Druckgeschwindigkeiten variieren mit den genutzten Medien. Sie liegen zwischen 10 und sehr schnellen 30 Seiten pro Minute.

Papierfabrik fürs Büro

Paperlab integriert eine kleine Papierfabrik: Es klingt ein bisschen wie Science-Fiction, aber die Prototypen der Epson Umweltvision 2050 laufen schon: Epsons Paperlab verwandelt vor Ort im Unternehmen bedrucktes A4-Papier in neue weiße Seiten.
Derzeit ist das Gerät noch so groß wie ein Wandschrank: 3 Meter lang, 1,82 Meter hoch – und 1,7 Tonnen schwer. In ihm wird mit der sogenannten Dry-Fiber-Technologie altes Papier zuerst zerfasert und dann mit einem Bindemittel wieder zu einem Blatt zusammengefügt. In diesem Schritt ist es möglich, das Papier komplett einzufärben – oder weiß zu lassen. Unter Druck und Hitze werden A3- oder A4-Papierbogen unterschiedlicher Stärke erzeugt. Laut Epson produziert das Paperlab bis zu 720 A4-Blätter in der Stunde. Der Prozess ist sehr umweltschonend, da kaum Wasser verbraucht wird.
Aktuell nutzen das Paperlab ausgesuchte Behörden und Firmen. Epson möchte sein Paperlab bereits 2018 auch in Europa auf den Markt bringen. Dabei spielt auch eine weitere Funktion eine wichtige Rolle: Die Maschine vernichtet bei der Papierherstellung sensible oder geheime Dokumente unwiederbringlich. Services, die Dokumente abholen und ge­sichert außer Haus vernichten, benötigt man dann nicht mehr.
Einen Preis für das Paperlab nennt Epson noch nicht.
Continuous Ink Supply System
In den Herstellerbeschreibungen von Druckern ist viel von CISS die Rede. CISS steht für Continuous Ink Supply System – kontinuierliches Tintenzuführungssystem.
Einige Anbieter sprechen auch von Longprint, Automatik-Refill oder Big Ink, wenn sie von solchen Systemen sprechen. Gemeint ist damit immer die Erweiterung der eingebauten Tintentanks durch externe Tintenvorratsbehälter, die man leicht neu füllen kann.
Immer wieder befüllt, lässt sich damit endlos drucken – oder zumindest so lange, bis die Druckköpfe oder andere mechanische Teile aufgeben.

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