Test
03.04.2018
Fit für den Business-Einsatz
1. Teil: „Die besten 2-in-1-Tablets im Vergleich“

Die besten 2-in-1-Tablets im Vergleich

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YanLev / Shutterstock.com
Mit einer ansteckbaren Tastatur entfalten 2-in-1-Geräte Notebook-Qualitäten. com! professional vergleicht die attraktivsten Modelle für den Business-Einsatz.
Soll es ein Tablet sein oder doch besser ein Notebook? 2-in-1-Geräte beantworten diese Frage auf elegante Weise, denn sie kombinieren beide Produktklassen miteinander. Damit solche Hybrid-Lösungen in der Praxis funktionieren, dürfen sie weder auf der Tablet- noch auf der Notebook-Seite kompromissbehaftet sein. 
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Mit einer ansteckbaren Tastatur entfalten 2-in-1-Geräte Notebook-Qualitäten. com! professional testet die besten Modelle für den Business-Einsatz.
Anwender können bei den 2-in-1-Geräten zwischen zwei Bauformen wählen. Bei Convertibles bilden Bildschirm und Tastatur eine Einheit. Den Unterschied zum Notebook macht das Scharnier, das beide verbindet. Je nach Gerät lässt es sich um bis zu 360 Grad umklappen, sodass man die Tastatur von hinten auf das Display legen kann und so ein Ta­blet erhält. Bei Detachables lässt sich die Verbindung mechanisch entriegeln und das Display dann von der Tastatur abziehen.

Das Testfeld

  • Das Microsoft Surface Pro 2017 punktete mit starker Leistung und langer Akkulaufzeit.
    Quelle:
    Microsoft
Die fünf Testkandidaten heißen Apple iPad Pro 10.5, Lenovo ThinkPad X1 Tablet 2nd Edition, Microsoft Surface Pro 2017, Samsung Galaxy Book 12.0 und Wortmann Terra Pad 1270. Bei diesen Detachables handelt es sich zunächst einmal in erster Linie um Tablets, inklusive typischer Eigenschaften: Sie haben ein spiegelndes Touch-Display und lassen sich auch über einen digitalen Eingabestift bedienen, der drei von fünf Geräten beiliegt. Den Sprung zum Notebook schaffen sie durch eine Tastatur, die am Tablet angedockt wird und nur beim Apple-Tablet nicht zum Lieferumfang gehört.
Von ihren Herstellern werden die Geräte der Business-Sparte zugeordnet. Sie kosten zwischen 1100 und 2150 Euro und haben mit Bilddiagonalen zwischen 10,5 und 12,3 Zoll Ultrabook-Format. Vom Gewicht her gilt das erst recht. Das Apple iPad Pro 10.5 bringt 477 Gramm auf die Waage, während das Microsoft Surface Pro 2017 mit 784 Gramm am schwersten ist. Addiert man dazu jeweils das Gewicht der Tastaturen, kommt man selbst beim Surface Pro 2017 auf nicht viel mehr als 1 Kilogramm.
2. Teil: „Im Nu zum Notebook “

Im Nu zum Notebook

  • Preistipp: Das Wortmann Terra Pad 1270 bietet ein hervor­ragendes Preis-Leistungs-Verhältnis.
    Quelle:
    Wortmann
Die Verwandlung in ein Notebook war bei den Business-Tablets mit einem Handgriff erledigt. Die Tastaturen rasten magnetisch in einen Docking-Port ein, der an einer der beiden Längsseiten des Tablets sitzt, und lassen dabei nur eine Richtung zu, können also nicht verkehrt herum angesteckt werden. Waren Tablet und Tastatur miteinander gekoppelt, bildeten sie eine stabile Einheit. Die Tastatur löste sich auch dann nicht, wenn man das Tablet anhob. Umgekehrt reichte ein etwas festeres Ziehen an der Tastatur aus, um beide wieder voneinander zu trennen.
Damit sich die 2-in-1-Geräte wie echte Notebooks verhalten, muss sich das Tablet auf dem Tisch auch wie ein Notebook-Bildschirm nach vorn und hinten neigen lassen. Beim Samsung Galaxy Book 12.0 und dem Apple iPad Pro 10.5 übernimmt die Tastatur die Funktion des Standbeins und wird dazu hinter dem Display gefaltet und angestellt. Durch die vorgegebenen Faltstellen sind beim Samsung Galaxy Book 12.0 nicht mehr als vier feste Aufstellwinkel möglich, beim Apple iPad Pro 10.5 sogar nur einer. Stufenlos anpassen kann man ihn dagegen bei den Tablets von Microsoft, Lenovo und Wortmann, weil hier die Stütze direkt ins Tablet integriert ist, was sich im Test auch als die stabilere Konstruktion erwies. Das Balancieren auf den Oberschenkeln klappte daher bei diesen drei Geräten auch am besten, das schmale Apple iPad war dafür zu kippelig.

Zusatztastaturen auf Notebook-Niveau

Weil Windows beziehungsweise Apple iOS die Keyboards automatisch erkennen, konnte man sofort nach dem Anstecken mit dem Tippen loslegen. Dabei erwiesen sich fast alle Tastaturen hinsichtlich Oberflächenbeschaffenheit, Tippgeschwindigkeit und haptischem Feedback als genauso gut wie normale Notebook-Tastaturen. Aus dem Rahmen fiel hier das Smart Keyboard von Apple, weil es weder eine Hintergrundbeleuchtung für die Tasten noch ein Touchpad hat und durch seinen Mini-Formfaktor nicht ideal für Vielschreiber ist. Das Eingeben kürzerer Texte bereitete aber auch mit dem Apple-Keyboard keine Mühe. Ein ergonomisches Plus bieten die Tastaturen von Microsoft, Lenovo und Wortmann, denn die kann man jeweils leicht zum Tablet hin anwinkeln.
3. Teil: „Testsieger und Preistipp“

Testsieger und Preistipp

Mit der besten Leistung im Test und der gleichzeitig längsten Akkulaufzeit unter den Windows-Tablets sicherte sich das Microsoft Surface Pro 2017 den Testsieg. Allerdings war es mit 2150 Euro das mit Abstand teuerste Gerät im Testfeld und kam aufgrund seiner starken CPU nicht ohne einen Lüfter aus, der sich unter Last deutlich bemerkbar machte.
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Mit einer ansteckbaren Tastatur entfalten 2-in-1-Geräte Notebook-Qualitäten. com! professional testet die besten Modelle für den Business-Einsatz.
Tabelle:

Wer preisgünstig kaufen will, kommt am Wortmann Terra Pad 1270 mit seinem hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis nicht vorbei. Das Business-Tablet kostet 1250 Euro und unterbietet seinen praktisch baugleichen Rivalen Lenovo ThinkPad X1 Tablet damit gleich um 250 Euro.

Fazit

Als gute Allrounder ohne entscheidende Schwächen gingen das Lenovo ThinkPad X1 Tablet, das Samsung Galaxy Book 12.0 und das Wortmann Terra Pad 1270 aus dem Rennen. Die Tablets von Lenovo und Wortmann lassen sich durch ihre Tablet-Tastatur-Konstruktion und die optionalen Erweiterungsmodule sehr vielseitig einsetzen. Zudem gehörten sie neben dem Apple iPad Pro 10.5 zu den Geräten im Test, die dank passiver Kühlung geräuschlos arbeiten.
Das Apple iPad Pro eignet sich aufgrund seiner spartanischen Ansteck-Tastatur nur eingeschränkt als Notebook-Ersatz. Medienschaffenden wie Designern und Fotografen bietet es dafür zwei gewaltige Vorteile: die derzeit vielleicht besten Kameras im Tablet-Bereich sowie die sehr hohe Farbgenauigkeit seines IPS-Displays, das bis zu 120 Hz darstellen kann und den aus dem Film- und Kino-Bereich bekannten DCI-P3-Farbraum unterstützt.
Tabelle:
Note sehr gut: 100–85 Punkte Note gut: 84–70 Punkte Note befriedigend: 69–50 Punkte Note ausreichend: 49–30 Punkte Note mangelhaft: 29–10 Punkte Note ungenügend: 9–0 Punkte


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