Test
07.02.2017
Remote-Control-Software
1. Teil: „AnyDesk 3.1.1 im Test“

AnyDesk 3.1.1 im Test

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nmedia / Shutterstock.com
Noch einfacher, schneller und übersichtlicher als TeamViewer – geht das? AnyDesk meint "ja" und überzeugt im Test mit einer schicken Nutzeroberfläche und hohem Tempo.
TeamViewer ist seit Jahren der Quasi-Standard, an dem sich andere Remote-Control-Tools messen lassen müssen. AnyDesk in der neuen Version 3.1.1 braucht diesen Vergleich in mancherlei Hinsicht nicht zu scheuen. Die Stuttgarter Philandro GmbH wirbt für ihr Produkt mit dem Slogan „schnellste Remote-Desktop-Anwendung der Welt“. Und tatsächlich ist AnyDesk, vor allem im LAN, geradezu rasend schnell.
  • AnyDesk 3.1.1: Die Bildschirmdarstellung und das Arbeitstempo können gleichermaßen überzeugen.
Das gilt für Programmstart und Verbindungsaufnahme wie für die Arbeit am entfernten Desktop. AnyDesk setzt dafür auf DeskRT, einen speziellen Video-Codec, der für die Übertragung von Bildschirminhalten optimiert wurde. Im direkten Vergleich zu TeamViewer kann AnyDesk sowohl in Sachen Geschwindigkeit als auch bei der Bildqualität klar punkten.
Die Programmdatei lässt sich mit wenigen Klicks installieren oder auch direkt, etwa vom USB-Stick, ausführen. Admin-Rechte sind ebenfalls nicht erforderlich. Auf Doppelklick erscheint ohne Verzögerung die Konsole. Im Konsolenfenster wird oben die eigene ID-Nummer angezeigt, darunter wartet eine Zeile auf die Eingabe der ID des entfernten Rechners.
Die Verbindungsaufnahme erfolgt, sobald der entfernte Partner den Zugriff bestätigt. Die Darstellung entspricht bis ins letzte Pixel dem Original, Mausbewegungen und -befehle werden – zumindest über die Direktverbindung im LAN – praktisch synchron auf beiden PCs ausgeführt.
Tabelle:
● = ja ○ = nein

2. Teil: „AnyDesk - schön und schnell“

AnyDesk - schön und schnell

Um auch per WAN schnellste Verbindungen zu ermöglichen, setzt AnyDesk ein eigenes Server-Netzwerk ein, das auf Erlang basiert, einer Programmierumgebung, die speziell für verteilte und hochverfügbare Systeme wie Telefonnetze entworfen wurde. Die Sicherheit der Verbindungen wird durch SSL mit AES-128-Verschlüsselung gewährleistet.
Für einfache Fernsteueraufgaben ist AnyDesk erste Wahl. Selbst Anwendungen, die mit anderer Remote-Desktop-Software Probleme bereiten, etwa Videoschnitt, lassen sich damit bequem fernbedienen. Dazu kommt eine moderne Bedien­oberfläche, die durch die Verwendung von Tabs für beste Übersicht sorgt. So wird beispielsweise beim Fernsteuern von Mehr-Monitor-Systemen ein schneller Wechsel zwischen den Bildschirmen durch einfachen Klick auf den Tab möglich.

Collaboration-Features fehlen

Wo AnyDesk zurückstecken muss, sind erweiterte sowie Team-Funktionen. So wird Video zwar in bester Qualität mit 60 fps und Ton übertragen. Dies lässt sich aber weder für Videokonferenzen noch für Audio-Chats nutzen. Zur Verständigung dient ein Text-Chat, dessen Verlauf auf dem fernbedienten System direkt im Konsolenfenster angezeigt wird.
Mobile Geräte lassen sich bisher nicht fernbedienen, laut Entwickler wird aber an Clients für iOS und Android gearbeitet. Auch die Möglichkeit, gleichzeitig mehrere Verbindungen von einem Helpdesk aus zu öffnen, bietet Anydesk erst ab der Professional-Version, und dann auch nur gegen Aufpreis.

Testergebnis

Note
2,0
Bedienoberfläche: Schick und modern,
mit bequemen Tabs
Übertragung: Sehr schnell und akkurat
+
Tablet-Unter­stützung: Apps für Android oder iOS fehlen noch
-

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