Test
07.04.2017
Meeting-Tool
1. Teil: „Amazon Chime im Test“

Amazon Chime im Test

Amazon Chime auf dem NotebookAmazon Chime auf dem NotebookAmazon Chime auf dem Notebook
Amazon
Amazon will mit Chime bei Business-Video­konferenzen in die Riege von Cisco und Micro­soft aufsteigen. Aktuell kann die Lösung allerdings noch nicht mit den Wettbewerbern mithalten.
Amazon Web Services, kurz AWS, hat erst vor Kurzem das neue Online-Videokonferenzsystem Chime in sein Service-Portfolio aufgenommen. Der Online-Händler präsentiert den neuen Service als unverzichtbares Tool für die Business-Welt und verspricht eine frustrationsfreie Nutzung.
  • Amazon Chime: Nur die Desktop-Clients ermöglichen den Zugriff auf alle Funktionen.
    Quelle:
    Amazon
Firmen können den Service ausschließlich über ihr AWS-Konto hinzubuchen. Es stehen Clients für Windows, Mac und die mobilen Plattformen Android und iOS bereit. Zusätzlich kann sich jeder Nutzer über einen beliebigen Browser in ein Meeting einklinken.
Für den Test haben wir diverse Konten für die Chime-Nutzung angelegt. Das geht schnell und einfach: Name, E-Mail-Adresse, absenden und Konto bestätigen.
Jeder Teilnehmer kann spontan eine Konferenz starten, einer beitreten oder ein Meeting planen. Dazu lädt man entweder die Teilnehmer seiner Kontaktliste ein oder verschickt E-Mails mit Meeting-ID und PIN. Neue Kontakte lassen sich per Mail anschreiben. Etwas eigen: Hat ein anderer Teilnehmer bereits Chime, dann nimmt er die Kontakteinladung automatisch an – ohne Widerrede.
Tabelle:
ja   nein

2. Teil: „Diese Funktionen bietet Amazon Chime“

Diese Funktionen bietet Amazon Chime

Es lassen sich Chat-Räume für mehrere Teilnehmer starten, einzelne Kontakte anrufen oder anchatten. Diese Funktionen sind intuitiv bedienbar. An einem Meeting mit Video und Ton kann jeder teilnehmen. Allerdings sehen nur die Windows- oder Mac-Client-Nutzer das Video. Android- und iOS-Nutzer können weder einen Video-Stream starten noch sehen. Ihnen bleiben nur Ton oder Chat. Dafür kann man sich per Telefon ins Meeting einwählen. Es gibt zwar bereits europäische Einwahlnummern, Deutschland ist derzeit aber noch nicht dabei. Wer per Browser an einer Konferenz teilnimmt, kann lediglich Textnachrichten austauschen.
Was wiederum alle sehen können ist ein geteilter Bildschirm, etwa für eine Präsentation. Nutzer auf mobilen Geräten haben allerdings das Problem, dass die Chime-App das gezeigte Bildschirmverhältnis ignoriert und verzerrt darstellt. Auch sollte der Präsentator den Screen nicht einfach von ganzem Bildschirm auf Fenster umschalten. Dann sehen die mobilen Zuschauer nichts mehr.
Wer mit der Pro-Version am PC oder Mac ein Meeting startet, der hat noch ein paar Extra-Optionen. Er kann die Mikros aller Teilnehmer stummschalten, Sitzungen aufzeichnen oder Meetings nach Beginn sperren.
Auch wenn Amazon das Produkt schon als fertig anpreist – das kann es noch nicht gewesen sein. Aktuell gibt es weder die Webseite noch die Clients in einer anderen Sprache als Englisch.
Amazon bietet den Service in drei Stufen an: Basic, Plus und Pro. Basic ist kostenlos für einfache Zweipersonen-Meetings. Bei Plus für 2,50 Dollar pro Nutzer und Monat lässt sich der Bildschirminhalt teilen und es steht auch ein Firmenspeicher in der Cloud bereit. Das Pro-Modell für 15 Dollar pro Nutzer und Monat umfasst alle Plus-Funktionen, zudem sind dann Meetings mit bis zu 100 Personen möglich so­-wie personalisierte Einladungs-Links. Die Pro-Variante lässt sich 30 Tage lang testen.

Testergebnis

Note
3,5
Risikofreier Test: Kostenlose Basic-Version für Zweipersonen-Meetings
Plattformen: Unterstützt Windows, Mac, Android und iOS
+
Video: Keine Unterstützung in den App-Versionen
Features: Bietet nur die ­nötigsten Funktionen
-

mehr zum Thema